Die italienische Steuerpolizei hat die Büros einiger Anwaltskanzleien im Rahmen von Ermittlungen wegen angeblichen Steuerbetrugs durchsucht, in die mehrere Personen verwickelt sind, darunter der Vorsitzende der Autogruppen Stellantis und Ferrari John Elkann. Dies berichteten italienische Medien am 27. November.
Elkann und seinen Geschwistern Lapo und Ginevra werden von der italienischen Justiz verdächtigt, in Italien keine Steuern auf Vermögenswerte gezahlt zu haben, die sie nach dem Tod ihrer Großmutter Marella Caracciolo, der Frau des verstorbenen Fiat-Chefs Gianni Agnelli, im Jahr 2019 geerbt hatten.
Der Fall ist Teil eines größeren Erbstreits zwischen den Elkanns und ihrer Mutter Margherita über das Vermögen von Gianni Agnelli, der eine der bekanntesten italienischen Wirtschaftsdynastien gespalten hat. Ein italienischer Richter beschlagnahmte im September von den Geschwistern Elkann Geld und Vermögenswerte im Wert von fast 75 Mio. Euro.
Die Turiner Staatsanwälte betonten in einer Erklärung, dass die Durchsuchungen darauf abzielten, Dokumente für die Untersuchung zu sammeln, die sich auf die Übertragung von Anteilen an „Dicembre“ beziehen, der Holdinggesellschaft, die den drei Elkann-Geschwistern gehört und an der Spitze der Eigentümerstruktur von Exor, der Investmentfirma der Agnelli-Familie, steht.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Geschwistern Elkann vor, dass die Verträge zur Übertragung eines 40-prozentigen Anteils an „Dicembre“ im Jahr 2004 von Marella Caracciolo auf John, Lapo und Ginevra Elkann unzureichend, verändert oder gefälscht waren und dass keine Erbschaftssteuer in Italien gezahlt wurde.
Die Anwälte der Elkanns erklärten in einer Stellungnahme, dass die drei Geschwister nicht persönlich von den Durchsuchungen der Steuerpolizei betroffen waren. Ihre Mandanten bekräftigten, dass alle ihre Handlungen rechtmäßig waren.