Österreich ist ein Bargeld-Land. Bei den elektronischen Transaktionen landen die Österreicher mit 247 Zahlungen im Jahr 2022 im Vergleich mit 17 europäischen Ländern im unteren Drittel.
Dennoch ist die Zahl der bargeldlosen Zahlungen im Vergleich zu 2021 um sieben Prozent gestiegen. „In Österreich ist Bargeld nach wie vor ein wichtiges Zahlungsmittel“, sagt Markus Ampenberger, Zahlungsexperte der Boston Consulting Group (BCG) und Co-Autor des Global Payments Report 2023.
Norwegen führt Liste an
Rund um das Bargeld ist im Sommer in Österreich eine politische Debatte entbrannt, ob das Bargeld in der Verfassung geschützt werden soll.
Die meisten bargeldlosen Zahlungen – also Transaktionen mit Kreditkarte, Bankkarte oder Smartphone – gab es laut dem Report 2022 in Norwegen mit durchschnittlich 708 pro Kopf. Deutschland, wo ebenfalls noch viel Wert auf Bargeld gelegt wird, lag im Ranking mit 284 digitalen Zahlungen vor Österreich.
KI am Vormarsch
Weniger elektronische Transaktionen als in Österreich gab es u.a. in Italien (186). Die weltweite Payment-Branche hat 2022 ein deutliches Wachstum beim Ertrag von 8,3 Prozent auf 1,6 Billionen US-Dollar erzielt. Künftig dürfte sich das Wachstum aber deutlich verlangsamen, erwarten die BCG-Experten.
„Gründe für den Bruch des langjährigen Aufwärtstrends ist die zu erwartende Verlagerung des Massenzahlungsverkehrs von Karten auf Konto-zu-Konto-Transaktionen“, so Ampenberger. Zudem gingen „in einigen Märkten die Kartenmargen spürbar zurück.“ Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) könnte die Produktivität in der Branche deutlich erhöhen. Die BCG-Experten sehen für die Produkt- und Softwareentwicklung Steigerungen von einem Fünftel.