Bei Firmenpleiten liegt Oberösterreich über dem Bundesschnitt

Im ersten Halbjahr waren 357 Unternehmen von einer Insolvenz betroffen, ein Drittel mehr als im Vorjahr

In Oberösterreich sind laut Hochrechnung des KSV1870 im heurigen ersten Halbjahr 357 Unternehmen von einer Insolvenz betroffen — das ist im Halbjahresvergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 34,2 Prozent.

Damit liegt man deutlich über dem Bundesschnitt, der für das erste Halbjahr einen Insolvenz-Anstieg um 26 Prozent erwarten lässt. Besonders betroffen sind der Handel, die Bauwirtschaft und die Beherbergung und Gastronomie.

Die Zahl der betroffenen Mitarbeiter ist um 65,5 Prozent auf 1.885 Personen angewachsen. Mit Blickrichtung Jahresende sind mehr als 700 Firmenpleiten zu erwarten.

„Wir müssen in der Insolvenzstatistik bis ins Jahr 2011 zurückblättern, um ein ähnlich hohes Niveau zu sehen. 2011 wurden in Oberösterreich 247 Firmeninsolvenzen eröffnet“, so Petra Wögerbauer, Insolvenzexpertin des KSV1870 am Standort Linz.

Mit 185 Mio. Euro Passiva liegen in Oberösterreich die negativen Auswirkungen der Insolvenzen der ersten sechs Monate des Jahre 2024 über dem Vergleichswert des Vorjahres von 137 Mio. Euro. Das bedeutet ein Plus von 35 Prozent.

Weniger Privatkonkurse mit höheren Verbindlichkeiten

Bei den Privatkonkursen gibt es indes einen Rückgang von 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei den vorläufigen Passiva zeigt sich aber ein Anstieg der Verbindlichkeiten um 1,3 Prozent auf 79 Mio. Euro.

Das bedeutet ein durchschnittliches Schuldenausmaß von rund 116.500 Euro pro Schuldner – und damit um etwa 4.600 Euro mehr als im vergangenen Jahr. Bis zum Jahresende 2024 erwartet der KSV1870 über 1.300 private Pleiten.

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