In der Diskussion um eine zu hohe Bodenversiegelung in Oberösterreich kritisierte Landesrat Markus Achleitner einmal mehr die Naturschutz-NGO WWF und die grüne Bundespartei scharf. Diese würden Zahlen bewusst falsch darstellen und falsch interpretieren, dazu würden die Grünen, wie berichtet, die Beschlussfassung der Österreichischen Bodenstrategie weiterhin verhindern.
WWF kritisierte OÖ
Im August hatte der WWF medienwirksam vermeldet, dass 2022 in OÖ pro Tag 4,25 Hektar durch Verbauung oder andere intensive Nutzung verbraucht werden. Das Land OÖ kommt in seiner Berechnung 2020/21 auf 0,8 Hektar Baulandzuwachs durch Umwidmung pro Tag. „Hier wurden missbräuchliche Begriffe verwendet, um eine Geschichte zu machen“, verweist Achleitner auf unterschiedliche Definitionen etwa von Versiegelung und Flächeninanspruchnahme. Der oö. Landesrat ist übrigens nicht der einzige, der den WWF scharf angreift, selbst der grüne Bürgermeister aus Innsbruck, Georg Willi, kritisierte die von der NGO veröffentlichten Zahlen.
An anderen Vertretern der Öko-Partei ließ Achleitner in einem Journalisten-Gespräch aber weiterhin kein gutes Haar. Durch die Erstellung eines „Raumbild Oberösterreich“, das Fakten zur Flächenwidmung der vergangenen drei Jahre darstellt, und durch neue Erhebungen der österreichischen Raumordnungskonferenz würden nun vergleichbare Fakten am Tisch liegen, dadurch würde das „grüne Kartenhaus der Zahlentrickserei“, mit dem die Entwicklung in OÖ schlecht geredet wird, in sich zusammen fallen, so der Landesrat.
„Boden schützen, aber Zukunft ermöglichen“
Oberösterreich bekenne sich zum Bodenschutz, aber man müsse auch Zukunft ermöglichen – dass Unternehmen erweitern und auch dass Junge sich ein Eigenheim bauen können. Man sei in Oberösterreich sehr gut aufgestellt, bei der Flächeninanspruchnahme am Dauersiedlungsraum und beim Anteil der versiegelten Fläche in diesem Bereich sei OÖ das drittsparsamste Bundesland, betonte Achleitner unter Verweis auf aktuelle belastbaren Zahlen der österreichischen Raumordnungskonferenz.
Maßnahmen in OÖ
Der Landesrat erklärte weiter, dass Oberösterreich grundsätzlich zu 92,4 Prozent aus Wald, Gewässer und Grünland besteht. Dazu setze man im Land zahlreiche Maßnahmen zum Bodenschutz um, diese seien bereits seit 2021 in der Raumordnung festgeschrieben. „Wir begrenzen die Bauland-Neuwidmung durch Baulandsicherungsverträge, damit bereits gewidmetes Bauland tatsächlich genutzt wird. Dazu gehen wir auch gegen den Flächenverbrauch vor, es dürfen keine neuen Supermärkte in der Peripherie gebaut werden. Auch müssen ab 8000 Quadratmeter Verkaufsfläche Gebäude in Geschäftsgebieten in die Höhe gebaut werden“, betont Achleitner.
Darüber hinaus müssten vor Neuwidmungen Leerstände und Brachflächen genutzt werden. Damit Flächen sparsam genutzt werden, wurden zudem kleinere Bauparzellen geschaffen.
Von Christoph Steiner