Der Industriekonzern Miba mit Zentrale in Laakirchen (Bezirk Gmunden) blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr – trotz schwieriger Rahmenbedingungen – zurück. Der Umsatz des Familienunternehmens stieg per 31. Jänner von 1,114 Milliarden Euro auf 1,205 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 8,1 Prozent.
Über den Gewinn hielt sich Vorstandsvorsitzender F. Peter Mitterbauer auf VOLKSBLATT-Anfrage bedeckt. Nur so viel: „Wir konnten unsere Eigenkapitalquote von 52,8 auf 53,8 Prozent steigern, was man als Indiz heranziehen könnte“, so Mitterbauer, der seit mittlerweile mehr als zehn Jahren Vorstandsvorsitzender des 7.600-Mitarbeiter-Konzerns ist. Knapp 3.000 davon sind in Österreich beschäftigt.
Umsatz binnen zehn Jahren verdoppelt
Und Stichwort zehn Jahre: Vor zehn Jahren habe der Umsatz gut 600 Millionen Euro betragen, wie er betont. 63 Prozent des Umsatzes macht das Unternehmen in Europa, 21 Prozent in Amerika und 16 Prozent in Asien. Speziell Brasilien strich Mitterbauer als wichtigen Wachstumsmarkt heraus. Bis 2027 wird – so der Plan – der Gesamtumsatz auf 1,5 Milliarden Euro anwachsen.
Mitterbauer machte mehrere Wachstumstreiber aus. Zum einen sei das Unternehmen mit seinen weltweit 29 Werken breit aufgestellt: sowohl im Hinblick auf die Märkte als auch in Hinsicht auf die Produkte. 40 Prozent des Umsatzes macht die Miba im Automotive-Segment, zwölf Prozent im Segment der Energiegewinnung und sieben Prozent im Lkw-/Bus-Segment. „Wir sind also kein reiner Autozulieferer und wir hatten niemals einen mehr als 50-prozentigen Umsatzanteil im Automotive-Bereich“, sagt Mitterbauer. Dennoch entwickle sich das Geschäft auch dort gut. So habe sich der Umsatz mit Komponenten für batterieelektrische Pkw – im Fachjargon BEV genannt – in den vergangenen zwei Jahren verdreifacht.
Bei allen namhaften Herstellern vertreten
„Unsere Komponenten sind bei quasi allen namhaften deutschen Herstellern verbaut, aber auch bei chinesischen Automarken“, so Mitterbauer auf VOLKSBLATT-Anfrage. Auch das Geschäft mit Komponenten für Windenergie laufe hervorragend. Auch hier habe sich der Umsatz binnen zwei Jahren verdreifacht. Miba ist hierbei beispielsweise bei künftig 500 Meter hohen Windkraftanlagen, die in wenigen Jahren auf hoher See stehen werden, mit an Bord.
Aus- und Weiterbildungszentrum in Laakirchen
Im vorigen Geschäftsjahr investierte das Unternehmen 130 Millionen Euro, 84 Millionen Euro in Sachanlagen. Im aktuellen Geschäftsjahr stehen vier große Investitionsprojekte auf dem Plan: ein Werk in Mexiko, ein Werk in China sowie die Erweiterung der Produktionsfläche in Kirchbach (südlich von Graz) und ein Aus- und Weiterbildungszentrum um rund zwölf Millionen Euro am Stammsitz in Laakirchen.
Die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Werke sei „ein schwieriges Thema“ und eine „gute Frage“. Als international tätiger Konzern müsse man sich diesen Fragen immer stellen, „denn die Kunden erwarten hohe Qualität zu vernünftigen Kosten“. So seien die Gesamtkosten in Österreich rund drei Mal höher als bei Werken in der Slowakei. „Bei Indien reden wir hier vom Faktor zehn“, so Mitterbauer. Dementsprechend würden neue Kapazitäten „hauptsächlich nicht in Österreich“ errichtet werden. Dennoch sei der Standort essenziell und man werde auch weiterhin hierzulande investieren und Mitterbauer streute seinen Mitarbeitern Rosen: „Diese sind für den Unternehmenserfolg verantwortlich.“
Von Oliver Koch