Der Reiseveranstalter Dertour verzeichnet für den kommenden Sommer nach eigenen Angaben Buchungseingänge auf Rekordniveau. „Die Reiselust der Deutschen ist ungebrochen“, sagte der Dertour-Manager Mark Tantz der Deutschen Presse-Agentur. Inzwischen seien die Buchungszahlen beim Branchenzweiten auf Vor-Corona-Niveau.
Auch mit dem abgelaufenen Touristikjahr sei der Reiseveranstalter „sehr, sehr zufrieden“. Die Gästezahlen seien gegenüber dem Vorjahr um 21 Prozent gestiegen, die Umsatzzahlen um 31 Prozent. Das starke Umsatzwachstum liege vor allem an der Nachfrage nach Fernreisen, die mit Ende der Corona-Pandemie deutlich gestiegen sei. Bei diesen Reisen sei der Durchschnittsumsatz pro Gast deutlich höher als bei anderen Reisen, sagte Tantz.
400.000 zusätzliche Gäste nach FTI-Pleite
Was die Buchungszahlen ebenfalls steigen lässt, ist die FTI-Pleite. Der bisher drittgrößte Reiseveranstalter nach Tui und Dertour hatte im Juni Insolvenz angemeldet und kurz danach alle bereits gebuchten Reisen storniert. „Wir rechnen insgesamt mit 400.000 zusätzlichen Gästen, die von FTI zu uns kommen“, sagte Tantz. Man verzeichne bei einzelnen Ländern wie etwa Ägypten oder den Vereinigten Arabischen Emiraten ein „überproportionales Gästewachstum“.
Auch Branchenführer Tui berichtet von steigenden Buchungszahlen. Die Zuwächse durch die FTI-Pleite fielen aber geringer aus als erwartet, hieß es dort.
Höherer Anspruch und längerer Urlaub – trotz Krise
Laut dem Deutschem Reiseverband haben für 2025 schon jetzt mehr Menschen ihren Sommerurlaub gebucht als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Das Fernweh der Menschen wird auch durch die schlechte wirtschaftliche Lage im Land kaum gebremst. Das Reisen sei den Deutschen enorm wichtig, betonte Tantz. „Sie reisen unabhängig davon, wie die wirtschaftlichen Gegebenheiten im Land sind.“
Dertour zufolge werden auch mehr Fünf-Sterne-Hotels gebucht als noch im vergangenen Jahr. „Und die Gäste buchen immer längere Urlaube.“ Derzeit würden im Schnitt zehn Tage im Urlaubsort gebucht, vor der Corona-Pandemie seien es noch achteinhalb gewesen.