Die Corona-Krise wird für Deutschlands, Österreichs mit Abstand wichtigstem Handelspartner, immer mehr zur ernsten wirtschaftlichen Gefahr.
Dem IfW-Institut zufolge droht Deutschland dieses Jahr ein Konjunktureinbruch von bis zu neun Prozent.
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Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) falle um 4,5 Prozent, sofern die derzeitige Stresssituation nur bis Ende April andauere und sich dann ab Mai allmählich entspanne, teilte das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) mit.
Nur geringfügig optimistischer beurteilt das Münchner Ifo-Institut die Lage.
Bei größeren Produktionseinschränkungen sei ein Einbruch der Wirtschaftsleistung um sechs Prozent denkbar, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Wenn es nicht ganz so schlimm werde, könne das Minus bei nur 1,5 Prozent liegen.
Deutschland europaweit am stärksten betroffen
Deutschland ist laut Wirtschaftsexperten wirtschaftlich am stärksten von der Pandemie betroffen. Nach einer Umfrage des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung befürchten von 170 Finanzmarktexperten 37 Prozent einen gesamtwirtschaftlichen Verlust für Deutschland von mehr als einem Prozentpunkt in diesem Jahr. Zum Vergleich: Für die EU rechnen nur 28 Prozent der Befragten mit einem Verlust in dieser Größenordnung.
Die deutsche Regierung rechnet mit einer noch nie da gewesenen Zahl von Kurzarbeitern – mit mehr als zwei Millionen. Allein aus konjunkturellen Gründen werden voraussichtlich 2,15 Millionen Beschäftigte auf Kurzarbeitergeld angewiesen sein, geht aus einem Verordnungsentwurf des Arbeitsministeriums hervor. Die Mehrausgaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) werden auf rund zehn Milliarden Euro beziffert.
Massiv betroffen ist unter anderem die deutsche Reisebranche. So schickt etwa der Reiseveranstalter TUI seine Belegschaft von April bis September auf Kurzarbeiit. Nach Hochrechnungen des deutschen Branchenverbands DRV summiert sich der Ausfall bei Veranstaltern und Reisebüros allein bis Ende April auf mehr als 4,8 Milliarden Euro.