Nur gut ein Drittel der Entscheider (35 Prozent) in Österreich schätzt das Risiko eines Cyberangriffs auf das eigene Unternehmen als sehr oder eher hoch ein. Fast doppelt so viele (64 Prozent) sehen (eher) keine Gefahr, Opfer eines Cyberangriffs zu werden. Das zeigt eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens EY.
Aber: Je höher der Jahresumsatz der Unternehmen, desto höher wird die Gefahr eingeschätzt. Bei einem Umsatz von mehr als 50 Millionen Euro stuft beispielsweise fast die Hälfte der heimischen Betriebe die Gefahr, Opfer eines Cyberangriffs zu werden, als (sehr) hoch ein.
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Auch gibt es starke Branchenunterschiede: Versicherungen (25 Prozent) oder der öffentliche Sektor (17 Prozent) liegen bei ihrer Einschätzung eines sehr hohen Risikos als einzige Branchen über dem Durchschnittswert von gesamt elf Prozent.
Am höchsten wird das Risiko eingeschätzt, einem organisierten Verbrechen zum Opfer zu fallen: Knapp ein Viertel (23 Prozent) der Befragten bestätigt das, vor allem jene aus Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 50 Millionen Euro. Hacktivisten-Gruppen liegen mit 19 Prozent knapp dahinter in der Risikoeinschätzung.
Insgesamt gut jedes fünfte heimische Unternehmen (22 Prozent) berichtet von konkreten Hinweisen auf Cyberattacken: Bei sieben Prozent der Unternehmen einmalig, bei 15 Prozent sogar mehrfach.
Dabei können im Falle eines Angriffs nicht nur die Produktion gefährdet und IT-Systeme lahmgelegt werden, sondern auch sensible Daten und das Kundenvertrauen verloren gehen. Die Dunkelziffer der tatsächlich erfolgten Fälle dürfte aber deutlich höher sein.
„Es ist alarmierend, dass nur ein Drittel der österreichischen Unternehmensentscheider das Risiko eines Cyberangriffs als hoch einschätzt, obwohl die Bedrohungen täglich zunehmen. Cybersicherheit sollte als integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie betrachtet und nicht hintenangestellt werden“, so Gottfried Tonweber, Leiter Cybersecurity und Data Privacy bei EY Österreich.