Eine Starthilfe aus OÖ für US-Weltkonzern

Die Stiwa Gruppe aus Attnang-Puchheim implementiert Automatisierung bei Motorola

„17 Milliarden an Direktinvestitionen kamen in den letzten fünf Jahren aus Österreich. Diese enormen Investitionen haben uns einen guten Ruf beschert in den USA“, betonte die neue US-Botschafterin Petra Schneebauer. Investitionen, die Früchte tragen. Die USA sind auf dem besten Wege, heuer Italien wieder zu verdrängen und (hinter Deutschland) auf Rang zwei der wichtigsten Exportmärkte Österreichs vorzustoßen. Sein Schäuflein dazu bei trägt auch Oberösterreich — immer mehr Firmen expandieren in die USA. „Solche Investitionen stärken auch das Headquarter“, erklärte Oberösterreichs Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner, der die oö. Delegation einer Standortreise anführte. Die überall herzlich willkommen geheißen wurde. Kein Wunder, Österreich ist, so Schneebauer, in einem Ranking der am schnellsten wachsende Direktinvestor (pro Einwohner) in den USA. Zum Beispiel durch die 1972 in Attnang-Puchheim gegründete Stiwa Group.

Das Familienunternehmen (mit den Geschäftsfeldern Automation, Manufacturing & Software) ist seit 2016 in den USA tätig, bisher waren die Firmenbüros und Produktionsflächen aber nur angemietet, nun erfolgte in Rock Hill (South Carolina) der Spatenstich für das erste eigene Werk außerhalb Österreichs: „Ein Meilenstein für uns, die neue Produktionsstätte ist ein Symbol des Wachstums“, so Firmenchef Peter Sticht. Die Investmentsumme beträgt 36 Millionen Euro, derzeit beschäftigt Stiwa in den USA 43 Mitarbeiter. Ab September 2024 nach Beendigung der ersten Ausbaustufe kann das Unternehmen auf 160 Angestellte wachsen. Bei Kunden wie Motorola ein realistisches Szenario.

Aktuell fertigt Stiwa für den US-Konzern die Maschine, die künftig Funkgeräte produziert. Das Besondere: Es sind 65 Variationen möglich und bisher hat Motorola, Weltmarktführer in diesem Bereich, die Funkgeräte (für Feuerwehren, Geheimdienste, Ranger oder das Militär) im Sinne der Qualitätssicherung handgefertigt! Dies ist nun ein erster Automatisierungsschritt des Weltkonzerns. Im September wird dann die komplette Fertigungsmaschine — zwei weitere Teile werden gerade in Österreich produziert — nahe Chicago aufgestellt. Als nächsten Goßauftrag hat Stiwa bereits eine Fertigung für Steckdosen für einen großen US-Elektrokonzern (Leviton) an Land gezogen.

Nur eine von vielen Erfolgsgeschichten (ober-)österreichischer Unternehmen in den USA. Und ein Mosaikstein für den riesigen Handelsüberschuss mit den USA. Exporten von 13 Milliarden Euro stehen nämlich Importe von rund der Hälfte gegenüber.

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Der Autor nahm auf Einladung von Business Upper Austria an der Standortreise teil. Fortsetzung morgen.

Von Roland Korntner

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