Energiewende bleibt für die Energie AG zentrale Herausforderung

Erstes Halbjahr 2024 brachte weniger Umsatz, aber besseres Ergebnis

Wind turbine energy generaters on wind farm

„Das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2023/2024 war durch ein anspruchsvolles energiewirtschaftliches Umfeld gekennzeichnet, das von geopolitischen Entwicklungen und abgeschwächten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beeinflusst wurde. Trotz dieser Herausforderungen haben wir den Ausbau erneuerbarer Energien und Investitionen in unsere Netzinfrastruktur konsequent vorangetrieben, um unsere Energieversorgung nachhaltiger und widerstandsfähiger zu gestalten und unseren Beitrag zu einer fossilfreien Zukunft zu leisten“, resümiert Energie AG CEO Leonhard Schitter die ersten sechs Monate des heurigen Jahres.

In Zahlen gefasst heißt das, dass im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum der Umsatz um fast 27 Prozent auf 1,935 Mrd. Euro gesunken ist. Gleichzeitig stieg das operative Ergebnis (EBIT) nach einem Einbruch im vergangenen ersten Halbjahr von 55,8 Mio. Euro auf 143,6 Mio. Euro. Dafür sei das Segment Energie mit höheren Erzeugungsmengen aus eigener Wasserkraft und aus Bezugsrechten verantwortlich, so das Unternehmen in einer Presseaussendung.

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Der Rückgang der Umsatzerlöse betraf vor allem das Segment Energie, hieß es weiter. Er „war hauptsächlich auf die stagnierende Entwicklung im Strom- und Gasabsatz sowie auf Rückgänge bei der Bewirtschaftung der Gasspeicher und des Stromportfolios zurückzuführen“, erklärt CEO Schitter.

Im Segment Netz (Umsatzerlöse 225,4 Mio. Euro) reduzierte sich das EBIT weiter von 26,6 Mio. Euro auf 20,2 Mio. Euro. Schon im ersten Halbjahr 2022/23 war das operative Ergebnis um 36,5 Prozent eingebrochen. Die Abnahme resultiere „unter anderem aus niedrigeren transportierten Strom- und Gasmengen“.

Investiert wurden mit 103,4 Mio. Euro um gut 30 Mio. Euro mehr als im ersten Halbjahr 2022/23. Der Focus liege in der strategischen Neuausrichtung der EAG namens „Loop“, die ihr Klimaneutralität bis 2035 bringen soll. In dem Zusammenhang nannte Schitter den Einstieg (29,4 Prozent) der EAG Anfang Mai beim slowenischen Windkraft- und PV-Entwickler AAE Gamit als „Meilenstein“. Die Projektgesellschaft soll Windkraft- und Fotovoltaikparks in Slowenien mit einer Leistung von mehr als 180 Megawatt, davon rund 140 Megawatt bei Wind, entwickeln.

Für das zweite Halbjahr des Geschäftsjahres 2023/24 lege die EAG einen Schwerpunkt auf den Ausbau der Stromerzeugung aus Windkraft in Oberösterreich. Im Gebiet Kobernaußerwald sei ein Ausbau der Windkraftproduktion bis 2030 geplant. Der bestehende Windpark in Munderfing werde erweitert und soll um Projektgebiete in den Gemeinden Schalchen, Maria Schmolln, Lengau und St. Johann am Walde ergänzt werden.

Energie AG CFO Andreas Kolar: „Der Begriff ‚Energiewende‘ steht für eine einschneidende Veränderung, einen Wandel in Richtung der Entwicklung eines nachhaltigen Energiesystems. Die ökonomischen Herausforderungen – insbesondere für Energieversorger – werden in diesem Transformationsprozess enorm sein“. Gute wirtschaftliche Ergebnisse – sowie die kontinuierliche Aufrechterhaltung einer stabilen Finanzstruktur seien „grundlegende Voraussetzungen, um die notwendigen Investitionen zur Umsetzung der Energiewende zu finanzieren.“

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