EU prüft mögliche Bündelung von Nvidia-Hard- und Software

Im Rahmen der Prüfung einer Nvidia-Übernahme nimmt die Europäische Union (EU) auch die mögliche Bündelung von Hard- und Software des Chipkonzerns unter die Lupe. Die Behörden wollten von Nvidias Kunden unter anderem wissen, ob ihnen Rabatte angeboten wurden, um neben den Prozessoren auch die Software für deren Nutzung zu kaufen, hieß es in einem Fragebogen, den die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch einsehen konnte.

Die Firmen sollten außerdem einschätzen, ob Unternehmen, die eine solche Bündelung von Produkten anbieten, Wettbewerbsvorteile hätten. Nvidia ist der weltweit führende Anbieter von Grafikprozessoren (GPUs) mit einem Marktanteil von mehr als 80 Prozent. Diese sind darauf ausgelegt, viele Rechenoperationen gleichzeitig auszuführen. Dadurch ist dieser Halbleiter-Typ für zahlreiche Anwendungsgebiete prädestiniert, von Spielekonsolen bis zu Künstlicher Intelligenz (KI). Nvidia bietet außerdem das Softwarepaket „Cuda“ an. Es soll Entwicklern erleichtern, Programme für die Prozessoren des Konzerns zu schreiben. Experten zufolge ist dieses Ökosystem ein Grundpfeiler des wirtschaftlichen Erfolgs von Nvidia.

Der US-Konzern will Run:AI für 700 Millionen Dollar übernehmen. Die israelische Firma entwickelt Software, die eine bessere Auslastung von KI-Rechenzentren gewährleisten soll. Wegen einer möglichen Beeinträchtigung benötigt Nvidia grünes Licht der EU. Daher könnte der Chip-Hersteller zu Zugeständnissen gezwungen sein. Um verschiedene Optionen abzuklopfen, will die EU von den Nvidia-Kunden auch wissen, welchen Einfluss es auf ihr Geschäft hätte, wenn die Software von Run:AI als Open-Source – mit frei zugänglichem Programmcode – angeboten würde.

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