Feuerjahr und Streifschuss für Oberösterreichische Versicherung

Prämienvolumen stieg im Jahresvergleich auf 564,2 Millionen Euro - Fondsgebundene Lebensversicherungen entwickelten sich gut

Vorstandsdirektorin Kathrin Kühtreiber-Leitner und Generaldirektor Othmar Nagl © Oberösterreichische Versicherung

Die Oberösterreichische Versicherung hat heuer ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr hinter sich gebracht. Das erklärten Generaldirektor Othmar Nagl und Vorstandsdirektorin Kathrin Kühtreiber-Leitner am 11. Dezember vor Journalisten in Linz.

Das Prämienvolumen stieg um 6,1 Prozent auf 564,2 Millionen Euro, die Neuzulassungen bei den Kfz-Versicherungen entwickelten sich trotz mauer Neuzulassungen in Österreich zufriedenstellend und das Ergebnis gewöhnlicher Geschäftstätigkeit (EGT) liege mit 38,1 Millionen Euro auf Vorjahresniveau.

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Die Combined-Ratio – das ist die Summe aus Schäden und Kosten in Relation zum Prämienaufkommen – werde laut Nagl rund 94,8 Prozent betragen. Im Vorjahr lag dieser Wert bei 93,4 Prozent. Zum Verständnis: Je höher der Wert, desto schlechter für das jeweilige Versicherungsunternehmen.

Glück habe die rund 700 Mitarbeiter zählende Oberösterreichische Versicherung (OÖV) in Bezug auf das Septemberhochwasser gehabt, das vor allem in Niederösterreich verheerende Schäden verursacht hat. Hier habe Oberösterreich und somit die OÖV laut Nagl lediglich einen Streifschuss erhalten.

Dafür sei 2024 ein sogenanntes Feuerjahr gewesen, wie es im Versicherungsjargon heißt. Zahlreiche Brände in Landwirtschaftlichen Betrieben und vor allem i einem Sägewerk – dies war der höchste Brandschadensfall in der Unternehmensgeschichte – brachten eine Schadenslast von 42,8 Millionen Euro mit sich.

In der Lebensversicherung zeigte sich ein leichter Aufwärtstrend. Die klassische Variante sei stabil geblieben, bei der fondsgebundenen – seit gut einem Jahr im Portfolio – habe man eine positive Entwicklung festgestellt. In Zahlen bedeutet dies mehr als 2.100 abeschlossene Verträge.

Gründe für das gestiegene Prämienvolumen ortete Kühtreiber-Leitner unter anderem im starken, regional verankerten Vertrieb. „Da waren wir sehr erfolgreich, obwohl die Parameter zu Jahresbeginn alles andere als eindeutig waren.“ Als Alleinstellungsmerkmale nannte sie die direkt verfügbaren, lokal verwurzelten Ansprechpartner sowie die bedarfsorientierte Beratung.

Für 2025 gehen Nagl und Kühtreiber-Leitner von einem Plus von 4,8 Prozent beim Prämienvolumen im Bereich Schaden/Unfall aus. Die Rahmenbedingungen seien jedoch in ganz Europa alles andere als einfach. Auch Nagl und Kühtreiber-Leitner sind die vielen regulatorischen Vorschriften ein Dorn im Auge.

Von Oliver Koch