Firmen-Weihnachtsgeschenke als Chance für Landwirte

Direktvermarktung wird immer prominenter - Ab-Hof-Verkauf und Bauernmärkte nach wie vor führend

Einen Trend zu mehr Firmen-Weihnachtsgeschenken (etwa für Kunden, Mitarbeiter oder Firmenpartner) von bäuerlichen Direktvermarktern machen Rosemarie Ferstl und Karl Grabmayr aus. Ferstl ist Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, Grabmayr seines Zeichens Obmann der bäuerlichen Direktvermarkter Oberösterreich und Österreich.

„Vor etlichen Jahren war es in, exotische Geschenke zu Weihnachten zu verschenken. Jetzt sehen wir den Trend zur Regionalität“, so Ferstl und Grabmyar. Daher sei auch das Weihnachtsgeschäft für die bäuerlichen Direktvermarkter mittlerweile ein durchaus beachtlicher Umsatzbringer. „Und das ist auch eine große Chance für die Betriebe“, so Ferstl und Grabmayr unisono.

Generell entwickle sich die Direktvermarktung in Österreich und Oberösterreich stetig nach oben. Rund ein Viertel der Betriebe sind in dem Bereich tätig. Die Hälfte der Direktvermarkter lukrieren daraus sogar 50 Prozent und mehr ihrer gesamten Einnahmen. „Wir reden hier österreichweit von 13.000, 14.000 Betrieben“, so Grabmayr.

Bewährt habe sich dabei das Gütesiegel „Gutes vom Bauernhof“, das heuer 20-Jahr-Jubiläum feiert. In Oberösterreich tragen 344 Betriebe dieses Gütesiegel, österreichweit sind es rund 1.400. Tendenz: steigend. Die Produktvielfalt sei mittlerweile „fast grenzenlos“.

Von den Vertriebswegen ist der Ab-Hof-Verkauf nach wie vor auf Platz eins, gefolgt von Bauernmärkten. Aber auch auf anderen Vertriebswegen sind die Direktvermarkter aktiv: etwa online, über Social Media oder auch bei den Selbstbedienungsläden.

Bei Letzteren sei allerdings kein Wachstumstrend mehr erkennbar. „Dieser Bereich hat durch Corona einen Schub erhalten, nun stagniert das. Das sind zumindest unsere Beobachtungen“, so Ferstl und Grabmayr.

Und was sollten Landwirte beachten, wenn sie sich zum Schritt in die Direktvermarktung entschließen? „Auf jeden Fall das mit den Experten auf der Landwirtschaftskammer besprechen“, so Ferstl. Jedenfalls sei die Direktvermarktung auch eine Chance, dass die kleinstrukturierte, größtenteils familiengeführte Landwirtschaft auch künftig erhalten bleibt.

Von Oliver Koch

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