Insolvenzgericht segnete Selfridges-Verkauf der Signa ab

Das Insolvenzgericht hat grünes Licht für den Verkauf der Signa-Anteile an der britischen Warenhauskette Selfridges gegeben. Sämtliche Anteile der Signa Prime Selection AG seien an den saudi-arabischen Public Investment Fund (PIF) veräußert worden, bestätigte der Sanierungsverwalter am Mittwoch. „Der Verkauf der Anteile an Selfridges ist Ergebnis intensiver Verhandlungen“, hieß es aus der Rechtsanwaltskanzlei Abel. Der saudische Staatsfonds erwarb 40 Prozent an Selfridges.

„Unser Ziel war es, das bestmögliche Ergebnis für die Gläubiger vor dem Hintergrund der Komplexität der Strukturen zu erreichen“, so der Sanierungsverwalter weiters. Die Insolvenzgerichtliche Genehmigung sei „ein wichtiger Schritt zur finalen Umsetzung dieser Transaktion“ und sei diese Woche Dienstag (8. Oktober 2024) erteilt worden.

Die überwiegende Mehrheit an Selfridges gehört der thailändischen Central Group. Mit der Übernahme des Signa-Anteils an der Selfridges-Gruppe werde der saudische Public Investment Fund einen Anteil von 40 Prozent halten, hatten die Thailänder bereits in der Nacht auf Dienstag mitgeteilt. Die thailändische Gruppe wird demnach im Rahmen einer Partnerschaft eine 60-Prozent-Mehrheit an Selfridges halten. Die Besitzverhältnisse gelten dabei sowohl für die operativen Gesellschaften wie auch für die Immobiliengesellschaften der Warenhausgruppe, wie auch auf der Website des saudischen Staatsfonds nachzulesen ist.

Die Central Group konnte damit eine Lösung für weitere Luxuswarenhäuser vermelden, bei der sie mit der zusammengebrochenen Signa-Gruppe des Tiroler Investors René Benko engagiert war. Ende September hatte die thailändische Gruppe den Kauf des Signa-Anteils am operativen Geschäft von Globus bekanntgegeben, womit sie alleinige Eignerin der Schweizer Warenhauskette wird.

Bereits im Juni 2024 hatte die Central Group den Geschäftsbetrieb der deutschen Nobelkaufhäuser KaDeWe (Berlin), Oberpollinger (München) und Alsterhaus (Hamburg) vollständig übernommen.

Noch keine erkennbare Bewegung gekommen ist hingegen in die stillgelegte Signa-Baustelle für das Wiener Kaufhaus Lamarr auf der Mariahilfer Straße. Die KaDeWe-Gruppe war einst als Betreiberin des geplanten Einkaufstempels vorgesehen. Über Verschachtelungen gehört das Lamarr zu gleichen Teilen der Signa und der Central Group. Derzeit steht dort eine Bauruine.

Konkret halten die Signa Prime Capital Invest GmbH und der Skyred Holding 9 mit Sitz in Luxemburg laut dem Firmenbuch „WirtschaftsCompass“ je 50 Prozent an der insolventen „Mariahilfer Straße 10-18 GmbH“. Erstere ist eine Tochtergesellschaft der insolventen Signa Prime Selection AG, Zweitere ein mittelbares Tochterunternehmen der thailändischen Central Group.

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