Japans Exporte sind im Oktober überraschend stark gestiegen, doch die Aussicht auf mögliche neue US-Zölle trübt die Aussichten. Die Ausfuhren legten im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,1 Prozent zu, wie das Finanzministerium am 20. November mitteilte. Volkswirte hatten lediglich mit einem Plus von 2,2 Prozent gerechnet. Zum Wachstum trug vor allem die Nachfrage nach Chipausrüstung aus China bei.
Die Ausfuhren in die Volksrepublik legten um 1,5 Prozent zu. Gleichzeitig stiegen die Importe um 0,4 Prozent, was zu einem Handelsdefizit von 461,2 Milliarden Yen (2,83 Mrd. Euro) führte.
Allerdings sorgen sich japanische Unternehmen um mögliche neue Strafzölle unter dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump. „Ein vorgeschlagener Zoll von zehn Prozent auf alle US-Importe könnte Japans Bruttoinlandsprodukt um 0,13 Prozent senken“, sagte Shunsuke Kobayashi von Mizuho Securities.
In Japan mehren sich die Anzeichen für eine Erholung der Binnennachfrage. Die letzte Woche veröffentlichten BIP-Daten für das Juli-September-Quartal zeigten einen unerwartet starken Anstieg des privaten Konsums, der durch steigende Löhne unterstützt wurde.
Der Gouverneur der Bank of Japan (BoJ), Kazuo Ueda, sagte am Montag, dass die Wirtschaft auf dem Weg zu einer nachhaltigen lohngetriebenen Inflation sei, was die Möglichkeit einer weiteren Zinserhöhung bereits im nächsten Monat offen lasse.