Nach dem Schulbeginn ist für den Papierfachhandel praktisch schon vor Weihnachten und vor dem Jahreswechsel. Mit der „Woche des Kalenders“ macht dieser von 10. bis 19. Oktober deshalb Werbung für den Verkauf der Kalender für das kommende Jahr, der nunmehr voll startet. Zugleich nutzt der Papierfachhandel diesen Zeitpunkt für einen eindringlichen Appell an Schulen, Direktoren und Lehrer, sowie an die Politik.
„Trotz Digitalisierung, der Kalender lässt sich nicht verdrängen, auch Jugendliche greifen zum Papierprodukt“, freuen sich mit Georg Obereder und Gisela Gabuer der Obmann und seine Stellvertreterin des oö. Papier- und Spielwarenhandels in der Wirtschaftskammer. beim Besuch in der VOLKSBLATLL-Redaktion. „Die Leute wollen etwas Haptisches, was zum Angreifen.“ Mit der Woche des Kalenders wolle man auf das „die Vielfalt, das große Sortiment und die breit gefächerten Beratungs- und Dienstleisungsangebote der Branche aufmerksam machen“.
Die Auswahl sei jetzt am größten: Das Portfolio biete Buch- und Taschenkalender für persönliche Eintragungen, Schreibtischkalender, Schülerkalender, Bildkalender als Blickfang und dekorativer Wandschmuck oder Foto- und Bastelkalender als beliebte Geschenkideen. „Die Produktions- und Verkaufszahlen sind weiter auf stabilem Niveau“, so Obereder.
Für Kunden, die zwischen 10. und 19. Oktober im Fachhandel einen Kalender kaufen, gibt es ein kleines Geschenk in Form von Klebestickern gratis dazu, österreichweit nehmen 140 Händler an der Aktion teil, in Oberösterreich sind es 19 (siehe www.papierundspiel.at).
Obereder und Gabauer nutzen die „Woche des Kalenders“ aber auch für einen eindringlichen Appell an Schulen, Direktoren, Lehrer und auch die Politik, denn wie generell der stationäre Handel kämpft auch der Papierfachhandel mit großen Herausforderungen.
Eindringlicher Appell an Schulen und Lehrer
„Wir spüren Kaufzurückhaltung und verändertes Kaufverhalten“, verweist Obereder auf Online-Konkurrenz, die teils mit unlauteren Mitteln arbeitet. Sein drastischer Vergleich: „Beim Kauf bei einem Versandhändler in China gibt es viele Verlierer: Den stationären Handel, die Umwelt und oft auch der Konsument selbst, weil es dort keine Kennzeichnungen und Qualitätskriterien gibt.“
Deshalb setzt er auch auf Bewusstseinsbildung: „Schulen, Direktoren und Lehrer haben eine große Verantwortung.“ Denn es gebe immer mehr Lehrer, die ganze Klassen im Sinne der Einheitlichkeit mit Heften versorgen.
„Da ist ganz wichtig, dass der stationäre Handel, der Partner vor Ort eingebunden und angefragt wird, dass an den Nahversorger gedacht wird“, so Obereder: „Dabei punkten unsere Fachhändler mit Wissen, Beratung und Service, und haben oft auch einen Online-Shop und Schullisten-Service im Angebot“, betont Gabauer.
Last but not least ist die große Forderung an die Politik, dass im Vergleich mit den Online-Riesen faire Wettbewerbsbedingungen geschaffen werden.
Stichwort: Der Tag des Kalenders
Der Tag des Kalenders geht auf Papst Gregor zurück, der im 16. Jahrhundert eine Reform des Julianischen Kalenders vorgenommen hatte. Trotz der Bestimmung eines Jahres mit 365,25 Tagen und der Einführung von Schalttagen gingen in 1500 Jahren nicht weniger als zehn Tage verloren. Am 4. Oktober 1582 ließ Papst Gregor diese zehn Tage einfach entfallen. So folgte auf den 4. Oktober sofort der 15. Oktober. Dieser Tag wurde zum „Tag des Kalenders“ ernannt.
Sichtwort: Papier- und Spielwarenhandel
Die oö. Fachgruppe Papier- und Spielwarenhandel verzeichnet 275 Mitgliedsbetriebe, 89 davon betreiben den Papiereinzelhandel als Fachgeschäft, 58 sind im Großhandel mit Papier,- Schreibwaren- und Bürobedarf aktiv. Die Mehrzahl der Betriebe beschäftigt zwischen 1 und 5 Mitarbeitern. Aktuell werden 80 Lehrlinge ausgebildet.
Von Roland Korntner