Der Welser Großhändler Kellner & Kunz erwartet heuer trotz Energie- und Lieferkettenkrise in der Gruppe einen Rekordumsatz in Höhe von 350 Millionen Euro. Das ist ein Plus von rund acht Prozent zu 2021.
„Wahrscheinlich wird es sogar mehr“, sagt Firmenchef Walter Bostelmann im Gespräch mit dem VOLKSBLATT. Die Geschäfte laufen laut Bostelmann gut, auch wenn das Umfeld „herausfordernd“ sei.
Strompreis vervielfacht
So hätten sich auch für Kellner & Kunz die Strompreise vervielfacht, was nur zu 30 Prozent mit einer neuen, 1000 Kilowatt-Peak starken PV-Anlage kompensiert werden kann.
Auch die Lieferketten sind noch nicht völlig intakt: Nach Asien funktioniere die Kette zwar wieder gut, aber in europäischen Häfen wie Rotterdam oder Hamburg gebe es noch immer einen Rückstau. Bostelmann: „Unsere wichtigste Aufgabe ist es jetzt, die Kunden fristgerecht mit den bestellten Teilen zu beliefern, denn das wird auch von uns erwartet.“ Kellner & Kunz beliefert Unternehmen aus der Automobil,- Maschinenbau-, Lebensmittel- und Papierindustrie in elf Ländern.
Die Palette umfasst 120.000 verschiedene Produkte von Muttern, Schrauben, Werkzeugen, Arbeitsschutz bis zu FFP2-Masken. Rund 30 Prozent der Produkte kommen aus Asien. Während der Corona-Krise samt Werkschließungen in China habe man sich verstärkt nach europäischen Lieferanten umsehen müssen, was die Produkte mitunter teurer gemacht habe, so Bostelmann. Aufgrund des anhaltenden Wachstums sucht Kellner & Kunz aktuell 40 Mitarbeiter für Wels.
2025 wird in Wels erneut kräftig investiert
Zusätzlich wird schon der nächste Ausbau ins Auge gefasst: Laut Bostelmann soll das Logistikzentrum 2025 mit Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe erweitert werden. Erst 2020 wurde in Wels um 55 Millionen Euro ein neues Logistikcenter eröffnet. Kellner & Kunz beschäftigt 1350 Mitarbeiter, davon 500 in Wels. Gemeinsam mit der RECA-Gruppe ist man in 19 Ländern tätig.
Von Karl Leitner