Laut Vonovia ist die Immobilienkrise zu Ende

Buwog-Mutterkonzern will wieder mehr investieren und selbst bauen - Ziele für 2025 und 2028 vorgelegt - Bereinigter operativer Gewinn in den ersten drei Quartalen 2024 stabil bei 1,8 Mrd. Euro

Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia, dem in Österreich die Buwog gehört, beendet seinen zweijährigen Sparkurs und geht wieder in die Offensive. Der rasante Immobilienpreisverfall ist für den Branchenprimus Vergangenheit.

„Unsere Immobilienwerte und unser Investmentgrade-Rating sind stabil, unser Verkaufsziel für 2024 haben wir schon jetzt übererfüllt“, so Konzernchef Rolf Buch am 6. November. „Für 2025 und die folgenden Jahre blicken wir zuversichtlich nach vorn.“

Bis 2028 strebe Vonovia um rund 30 Prozent mehr operatives Ergebnis (bereinigtes EBITDA) an. Im laufenden Jahr werde Vonovia alle Ziele am oberen Ende der Erwartungen erreichen. Der Konzern wolle mehr investieren und wieder in den Neubau von Wohnungen einsteigen. Insgesamt sei er sicher, dass Vonovia in den kommenden Jahren eine gute Geschäftsentwicklung haben werde, bilanzierte Buch.

Der Konzern hatte in der Vergangenheit wegen der Immobilienkrise den Wert seines Immobilienportfolios immer wieder herunterschreiben müssen und deshalb Milliardenverluste verzeichnet. „Der Werteverlust in Deutschland ist vorbei“, betonte Buch.

„Vonovia ist zurück.“ Für 2025 seien 1,2 Mrd. Euro an Investitionen in energetische Sanierung, Neubau sowie den Ausbau von Photovoltaik und Wärmepumpen geplant. „Vonovia wird der größte Solarpark Deutschlands“, kündigte Buch an.

Bis 2028 wolle der Konzern die Investitionen auf bis zu zwei Mrd. Euro pro Jahr verdoppeln. Man werde zudem voraussichtlich noch im Laufe des Jahres von der Verkäufer- auf die Käuferseite wechseln, hatte Buch bereits im August angekündigt. Wohnungsportfolios der kriselnden Adler Group will Buch dabei aber nicht übernehmen – dies sei mit zu vielen Risiken behaftet.

Im operativen Geschäft lag das bereinigte Ergebnis heuer nach neun Monaten stabil bei 1,8 Mrd. Euro. Die Mieten stiegen um 3,8 Prozent. Für das Geschäftsjahr bestätigte Vonovia seine Prognose: Das bereinigte EBITDA werde am oberen Ende der Spanne zwischen 2,55 und 2,65 Mrd. Euro erwartet, der bereinigte Vorsteuergewinn werde ebenfalls im oberen Bereich der Spanne von 1,7 und 1,8 Mrd. Euro liegen.

Im kommenden Jahr soll das bereinigte EBITDA dann 2,7 bis 2,8 Mrd. Euro betragen, der bereinigte Vorsteuergewinn 1,75 bis 1,85 Mrd. Euro.

Hohe Zinsen und explodierenden Baukosten hatten der Immobilienbranche in den vergangenen Jahren zugesetzt. Allerdings haben die Zentralbanken die Zinswende eingeleitet.

Um Schulden zu reduzieren, hatte sich Vonovia in den vergangenen zwei Jahren von Immobilien mit einem Volumen von rund acht Mrd. Euro getrennt. „Der Fokus auf die Bilanzstabilisierung ist vorbei“, sagte Buch. Vonovia gehe nun wieder in die Offensive.

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