Die Linz Textil erreichte 2023 einen Umsatz von 73,9 (2022: 98) Mio. Euro. Den Rückgang von 24,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr begründete das Unternehmen im Wesentlichen mit der Schließung der Baumwollspinnerei in Landeck mit Ende März 2023.
Das Ergebnis vor Steuern konnte man dabei aber auf 5,9 (2022: 4,0) Mio. Euro steigern. Der Anstieg wird im Finanzbericht auf den positiven Einmaleffekt aus dem Verkauf des Maschinenparks der stillgelegten Spinnerei Landeck zurückgeführt, der das EBT im Segment „Textile Halbfabrikate“ um 65 Prozent auf 6,4 Mio. Euro steigen ließ.
Das herausfordernde Marktumfeld dämpfte hingegen in den übrigen Standorten die Ertragslage. Im Segment „Textile Fertigfabrikate“ schrieb man ein negatives EBT von 836.000, begründet wurde dies mit rückläufigen Umsatzerlösen, verbunden mit einer geringen Produktionsleistung sowie gestiegenen Personalkosten.
Verlust bei Immobilien
Auch im Segment Immobilien musste die Linz Textil einen Verlust von 228.000 Euro hinnehmen, eine Rückstellungsdotation für Baumängel hätten dazu geführt. Bankverbindlichkeiten tilgte das Unternehmen zur Gänze.
Die Eigenkapitalquote von 87,1 (2022: 80,2) Prozent verleihe der Gruppe ausreichende Stabilität, die angesichts der speziellen Risikosituation in der Textilindustrie – Wettbewerbsdruck aufgrund weltweiter Überkapazitäten, Beschaffungs- und Währungsrisiko sowie Ausfallswahrscheinlichkeit von Kundenforderungen und Kursschwankungen in der Veranlagung – auch nötig sei.
2023 waren im Durchschnitt 425 (2022: 514) Beschäftigte im Unternehmen, der Rückgang sei auch hier im Wesentlichen auf die Stilllegung der Spinnerei Landeck zurückzuführen.
Für Forschung hat die Linz Textil im Vorjahr 404.000 Euro ausgegeben. Erstmals in der Geschichte der Textilindustrie stünden nun Recyclingfasern in ausreichenden Mengen für die industrielle Verarbeitung zur Verfügung, erklärt man.
Die Viskose Spinnerei der Linz Textil in Kroatien sei aktiv in der Vermarktung von Garnen mit Recyclingfaser. Weiteres Forschungsthema ist der Ersatz von Baumwolle durch Lyocell.
Die zur Gruppe gehörende Marke Vossen testete im Geschäftsjahr 2023 Fasern aus Ananas, Bambus und sogar Algen als Ersatz für Baumwolle und präsentierte mit der Kollektion „Tomorrow“ die erste biologisch abbaubare Kollektion aus dem Hause Vossen.