ie Übernahme des deutschen Elektronikunternehmens Katek hat der in Deutschland börsennotierten Linzer Kontron einen deutlichen Schub verliehen. Der oberösterreichische Technologiekonzern verdiente im dritten Quartal im operativen Geschäft so viel wie nie zuvor. Auch bei anderen Kennziffern legte Kontron deutlich zu. Anleger zeigten sich begeistert: Bis zum späten Vormittag verteuerte sich das Papier um fast 13 Prozent.
Damit setzte eine schwungvolle Erholung bei Kontron ein, nachdem die Papiere in den vergangenen Monaten deutlich an Wert eingebüßt hatten. Anfang August zahlten Anleger noch rund 20 Euro, mittlerweile hat das Papier zumindest die Hürde von 17 Euro überwunden. Für das Jahr 2024 kommt jedoch noch ein Wertverlust von gut einem Fünftel zusammen.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) schnellte im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 70 Prozent auf 59,4 Mio. Euro hoch, teilte das im deutschen SDAX gelistete Unternehmen am Mittwoch in Linz mit. Nach Unternehmensangaben war das der höchste Wert in der Firmengeschichte.
Zu verdanken hat Kontron dies unter anderem seinen Spezialanwendungen für das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT), die der Konzern im Segment Software and Solutions bündelt. Von 100 Euro bleibt ein Fünftel als operatives Ergebnis im Konzern und damit doppelt so viel wie mit herkömmlichen IoT-Produkten. In einem Brief an die Aktionäre verwies Konzernchef Hannes Niederhauser darauf, dass Kontron in den spezialisierten Bereichen zu den Marktführern gehöre: „Die Konkurrenz ist hier gering, was zu guten Margen führt.“
Mit fast 428 Mio. Euro setzte Kontron zwischen Juli und September rund 45 Prozent mehr um. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen nach Minderheiten 24,4 Mio. Euro – um gut 5 Mio. Euro mehr als noch im Vorjahreszeitraum.
Jefferies-Analyst Martin Comtesse kommentierte in einer ersten Reaktion, dass Kontron solide abgeschnitten habe. Allerdings hätten Abschreibungen und Finanzierungskosten im Rahmen des Katek-Zukaufs den Nettogewinn überraschend stark geschmälert.
Für Firmenchef Niederhauser steht heuer weiterhin ein operatives Ergebnis von rund 190 Mio. Euro auf dem Zettel. Der Manager sieht sein Unternehmen auf Kurs zu weiterem Wachstum im neuen Jahr.