Kernmarke wird zum Ballast für Lufthansa-Gruppe

Bei der Kernmarke läuft es nicht so gut © APA/dpa/Andreas Arnold

Die AUA-Mutter Lufthansa hat trotz einer hohen Nachfrage wegen der Krise ihrer Kernmarke im dritten Quartal weniger Gewinn eingeflogen. Das bereinigte Betriebsergebnis sank von Juli bis September, dem saisonal stärksten Quartal des Jahres, um 9 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Zugleich erzielte der deutsche Konzern mit 10,7 Mrd. Euro den höchsten Quartalsumsatz der Firmengeschichte, ein Plus von 5 Prozent.

„Die globale Nachfrage bleibt intakt und auch für das vierte Quartal liegen die Buchungen insbesondere in den Premiumklassen auf einem hohen Niveau über Vorjahr“, erklärte Lufthansa-Chef Carsten Spohr. Dank eines starken Reisesommers hätten Eurowings, Austrian Airlines und Brussels Airlines im dritten Quartal gute Ergebnisse erwirtschaftet.

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Die Passagierairlines beförderten mehr als 40 Mio. Fluggäste, um 6 Prozent mehr als im Sommer letzten Jahres. Doch bei der Hauptairline Lufthansa brach der Quartalsgewinn um 37 Prozent ein, im Jahresverlauf verzeichnete die Kranich-Linie ein Defizit von 20 Mio. Euro – nach mehr als 800 Mio. Euro Gewinn im Vorjahreszeitraum.

Lufthansa Airlines hat ein Kostenproblem durch höhere Gebühren, fehlende neue effiziente Flugzeuge und gestiegene Personalkosten. Für Flugstreichungen, Verspätungen und Umbuchungen müssen Entschädigungen an die Kunden gezahlt werden. Zugleich kämpft die Kranich-Linie mit verschärftem Wettbewerb auf Langstreckenflügen, vor allem nach Asien. Die Ticketpreise sind dort besonders unter Druck, wie am Rückgang der Durchschnittserlöse um 14 Prozent abzulesen ist. Europäische Airlines haben gegenüber Konkurrenten aus China den Nachteil, dass sie wegen des Ukraine-Kriegs den russischen Luftraum umfliegen müssen. Das verlängert die Reisezeit und erhöht die Kosten.

Erstmals nannte die Lufthansa eine Zahl zum beschlossenen Turnaround-Programm, das mit Einsparungen und Verbesserungen der Produktqualität die Wende bringen soll. Im Jahr 2026 soll es einen positiven Bruttoeffekt von 1,5 Mrd. Euro geben. Teil des Plans ist, auf der Kurzstrecke die Zubringerflüge zu den Lufthansa-Drehkreuzen Frankfurt und München mit der neuen City Airlines zu verbilligen durch geringere Personalkosten. Das stößt auf Widerspruch bei den Gewerkschaften. Neben dem Fitnessprogramm für die Lufthansa sei die Flottenmodernisierung ein zentraler Baustein, um die Passagier-Airline nachhaltig effizient und profitabel aufzustellen, erklärte der neue Finanzchef Till Streichert. Am Ziel einer Umsatzrendite von acht Prozent mittelfristig hält die Lufthansa fest. Analysten erwarten für heuer nur 4,3 Prozent.

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Für das Gesamtjahr bekräftigte der Konzern, der operative Gewinn werde auf 1,4 bis 1,8 Mrd. Euro einbrechen nach 2,7 Mrd. Euro im Vorjahr. Mit Buchungen, Angebot und Ladefaktoren über Vorjahr soll das vierte Quartal Gewinn abwerfen.