„Soziale Betriebshilfe ist Teil unserer DNA“, sagt Franziska Fröschl, Bundesobmann-Stellvertreterin des Maschinenring Österreich (MR). Alleine 2023 waren MR-Betriebshelfer 439.273 Stunden im Einsatz, um in Not geratene Landwirtschaftsbetriebe zu unterstützen.
Weil die Zahl der Bäuerinnen und Bauern zwar abnimmt, die Belastungen aber enorm steigen, knüpft der MR das soziale Netz immer enger. So wurde 2007 der Verein „Bauern für Bauern“ für Familien in akuter Not ins Leben gerufen. „Wir konnten letztes Jahr 35 Familien in existenziellen Krisen mit fast 225.000 Euro unterstützen“, erklärt Geschäftsführerin Gabriela Hinterberger.
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Wenn etwa in einer Nebenerwerbslandwirtschaft die Mutter an Krebs erkrankt, muss der Vater die Arbeit am Hof alleine bewältigen und sich alleine um die zwei Kinder kümmern, schildert Hinterberger einen aktuellen Fall.
„Das zwingt ihn, seinen Job aufzugeben. Dann ist man schnell in einer existenziellen Krise.“ Weil immer mehr Bäuerinnen und Bauern mit physischer und psychischer Überlastung kämpfen, ist umfassende Prävention das Gebot der Stunde. Viel zu viele wollen sich nicht eingestehen, dass sie Hilfe brauchen, sagt Franziska Fröschl.
„Rechtzeitig Hilfe zu holen, ist aber ein Zeichen von Stärke.“ Nicht nur die enorme Arbeitsbelastung – Siebentagewochen ohne fünf Wochen Urlaub und Zeitausgleich – auch die ausufernden Dokumentationspflichten erhöhen den Stresslevel permanent.
Mit „Gesund bleiben“ setzen der MR jetzt gemeinsam mit SVS, LFIÖ, LKÖ und ARGE Bäuerinnen eine von EU, Bund und Ländern unterstütze Initiative zur aktiven Gesundheitsprävention. „Man muss damit beginnen, bevor gesundheitliche Symptome auftreten“, mahnt Franziska Fröschl, die auf ihrem Bauernhof selbst seit 20 Jahren eine Betriebshelferin als Unterstützung hat.
„Das Angebot von Gesund bleiben, das ab 2025 aktiv beworben wird, reicht von Gesundheitswochen, Kur- und Fitnessangeboten über Vorsorgeuntersuchen, Seminare zur Stressbewältigung, einem Gesundheitshunderter und Ferienlagern für Kinder bis zur Schulung von Betriebshelferinnen und -helfern“, erklärt Projektleiterin Hinterberger.