Metaller-Arbeitgeber: Arbeiter streiken für die Besserverdiener

FMTI: Im Schnitt werden für untere Einkommen zwölf Prozent geboten

Der FMTI sei jederzeit verhandlungsbereit, sagte gestern Arbeitgebervertreter Christian Knill.
Der FMTI sei jederzeit verhandlungsbereit, sagte Arbeitgebervertreter Christian Knill. © APA/Fohringer

Die Arbeitgeber der Metalltechnischen Industrie (FMTI) finden es „grotesk“, dass die Gewerkschaften für eine Erhöhung des Kollektivvertrags (KV) streiken, wenn ohnehin drei von vier Beschäftigten bei den Vorschlägen der Industrie ein Lohnplus von 11,6 Prozent hätten.

„Die Arbeiter streiken für die Höherverdiener“, meinte am Mittwoch FMTI-Chefverhandler Stefan Ehrlich-Adam vor Journalisten. Angeboten werde im Schnitt 8,2 Prozent Lohnerhöhung, für die unteren Beschäftigungsgruppen bis zu zwölf Prozent.

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Allerdings sind in diesen Erhöhungen auch Einmalzahlungen inkludiert, die die Gewerkschaften ablehnen, weil sie bei den KV-Verhandlungen 2024 nicht schlagend würden.

Kein Geld für Streikzeit

Wie viele der rund 135.000 Beschäftigten der Metalltechnischen Industrie in die untersten Einkommensgruppen fallen, wollte FMTI-Obmann Christian Knill nicht konkretisieren. Laut Ehrlich-Adam werde es kein Geld der Arbeitgeber für die bereits stattgefundenen Arbeitsniederlegungen geben. Auf jeden Fall hätten die Streikenden Lohneinbußen.

Überwiegend KMU

Knill sagte, dass die 1200 Betriebe der Branche größtenteils mittelständische Familienunternehmen und nicht börsennotierte Großkonzerne sind. Der FMTI sei jederzeit verhandlungsbereit, allerdings hätten die beiden Gewerkschaften PRO-GE und GPA erst nächste Woche Donnerstag Zeit für die dann schon achte Gesprächsrunde für den neuen KV 2024. Mittlerweile hätten die Arbeitgeber bereits zehn Vorschläge gelegt, von den Arbeitnehmervertretern seien bisher erst zwei gekommen, so die Arbeitgebervertreter.

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