Neues Online-Tool hat ein wachsames Auge auf die Lieferketten

ASCII entwickelt Vorsorgemodell für die Logistik, weil sie „Blutkreislauf der Wirtschaft“ist

Die Gemengelage aus Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Piraterie auf Schifffahrtsrouten und Blockade im Suezkanal hat nicht nur für die Wirtschaft schmerzhaft aufgezeigt, wie sensibel Lieferketten auf Störungen reagieren.

In Österreich freilich hat man daraus auch Lehren gezogen — und eine trägt den Namen „Supply Chain Intelligence Institute Austria (ASCII)“. Nicht zuletzt das Land OÖ stand für dieses Lieferketten-Forschungsinstitut Pate, denn, so sagt Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner: „Die Logistik ist der Blutkreislauf der Wirtschaft“. Schon gar für Oberösterreich, das zwei von drei Euro seines Bruttoregionalproduktes durch den Export erwirtschafte.

Im Rahmen des Logistiktages, der Mittwoch und Donnerstag im Linzer Design Center stattfindet, hat das ASCII nun ein Online-Tool präsentiert, das der Wirtschaft — monatlich aktualisiert — Auskunft über den Zustand der internationalen Lieferketten gibt. Immerhin, so erläutert der Vize-Direktor des ASCII, Klaus Friesenbichler, können schwerwiegende Lieferkettenprobleme für einen Anstieg der Energiepreise sorgen, sie hätten Auswirkungen auf den Verbraucherpreisindex sowie einen negativen Impuls auf die Industrieproduktion und das Bruttoinlandsprodukt.

Für Präsident Franz Staberhofer hat das ASCII zwei Aufgaben — nämlich fundiert zu forschen und auch wirksam zu sein. Das sei mit dem nun erarbeiteten Austrian Supply Chain Pressure Index (ASCPI) umgesetzt. Wie überhaupt man als ASCII „den Entscheidungsträgern in Wirtschaft und Politik einen konkreten Mehrwert bieten“wolle, so Staberhofer.

Wiewohl man laut LR Achleitner als Wirtschaftsstandort „von exzellenten Logistiknetzwerken abhängig“ sei, sagt er — etwa mit Blickwinkel auf die hohe Abhängigkeit bei Komponenten für die E-Mobilität von China oder in Taiwan konzentrierte Chip-Produktion — schon auch nachdrücklich: „Wir müssen gewisse Dinge wieder in Europa gebacken bekommen“. Weshalb es auch gelte, die politische Stabilität der EU als Standortvorteil weiter auszubauen.

Abrufbar ist das ASCPI unter www.ascii.ac.at

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