Oberbank: 2019 stabil, Prognosen nach unten revidiert

Die börsenotierte Oberbank mit Sitz in Linz hat 2019 weniger Überschuss nach Steuern erzielt, das Zinsergebnis des Vorjahres wurde leicht übertroffen.

Angesichts der Coronakrise müssten die Konjunkturprognosen nach unten revidiert werden, hieß es in der Bilanz-Presseaussendung am Montag.

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2020 sei das operative Geschäft sehr gut angelaufen, aufgrund des Coronavirus werde sich diese Entwicklung aber nicht fortsetzen. In der Oberbank seien die bestehenden Notfall-Pläne aktiviert worden. Sie sei für die Krise gut aufgestellt, ganz sicher müssen aber die Konjunkturprognosen nach unten revidiert werden. Wann genau das passiere werde, stehe noch nicht fest, das hänge davon ab, wie die behördlichen Maßnahmen weitergehen, hieß es zur APA.

Kunden rät das Geldinstitut, den eigenen Bankberater zu kontaktieren und mit diesem den aktuellen Überbrückungsfinanzierungsbedarf abzustimmen. Vor allem kleinere Unternehmen seien massiv bis existenziell betroffen. Die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) mit dem rasch installierten KMU-Haftungsprogramm sei hier unverzichtbar. Die Gefahr von Kreditausfällen werde deutlich steigen und die Folgen der Börseturbulenzen für das Wertpapiergeschäft ließen sich noch nicht abschätzen.

Das Zinsergebnis der Oberbank blieb mit 345,8 (2018: 345,2) Mio. Euro stabil, das Provisionsergebnis wurde leicht um 2,4 Prozent von 159,2 auf 163 Mio. Euro gesteigert. Der Überschuss vor Steuern stieg um 2,1 Prozent auf 276,2 (2018: 270,5) Mio. Euro, jener nach Steuern sank um 4,2 Prozent auf 216,1 (2018: 225,6) Mio. Euro, weil die Ertragssteuern um 33,8 Prozent auf 60,1 Mio. Euro stark stiegen. Die Kernkapitalquote stieg um 0,15 Prozentpunkte auf 17,92 Prozent. Als Erfolgsfaktoren führte die Bank ein mit plus 5,6 Prozent überdurchschnittliches Kreditwachstum und das Kundenvertrauen mit betreuten Vermögen von 30,3 Mrd. Euro an.

Das Equity-Ergebnis ging um 64,2 Prozent auf 29,7 Mio. Euro zurück. Die deutlich gestiegenen Ergebnisbeiträge der Schwesternbanken konnten den Rückgang beim anteiligen Ergebnis der voestalpine nicht ausgleichen, hieß es dazu. Die Risikovorsorgen gingen um 52,3 Prozent auf 12,2 (2018: 25,6) Mio. Euro, der Anteil der notleidenden Kredite von 2,43 auf 1,96 Prozent zurück.

Im Streit der Bank Austria mit der 3-Banken-Gruppe, zu der neben Oberbank die BTV und BKS gehören, soll jetzt die Übernahmekommission prüfen, ob die bei den 3 Banken bestehenden Syndikate in den letzten 17 Jahren ihren Einfluss unzulässig ausgebaut haben. Die Bank-Austria-Mutter UniCredit behaupte, dass sich seitdem die Zusammensetzung der Syndikate verändert hat und dass sie ihr Stimmgewicht so ausgebaut hätten, dass dadurch eine Angebotspflicht ausgelöst worden wäre.

Während sich die Oberbank 2019 auf die Expansion in Deutschland konzentrierte und dort sieben Filialen eröffnete, sollen 2020 je eine Bankstelle in der Slowakei und Ungarn sowie vier weitere in Deutschland dazukommen, womit es Ende 2020 voraussichtlich – abhängig von Auswirkungen der Coronakrise – 183 Filialen seien. Personell wuchs man um 49 Mitarbeiter auf 2.150, davon 1.520 in Österreich. Aufgrund der Ergebnisentwicklung überlege die Oberbank, der Hauptversammlung im Mai eine Erhöhung der Dividende vorzuschlagen. Dafür maßgeblich sei der Jahresüberschuss der Oberbank AG, der vom aktuellen Ergebnis der voestalpine nicht betroffen sei.

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