Der russische Gasstopp trifft die heimische Wirtschaft zwar früher als erwartet, aber nicht unvorbereitet, nachdem es gelungen ist, die Abhängigkeiten zu reduzieren und andere Lieferwege zu nutzen.
„Dieses Szenario war seit dem ersten Quartal des Jahres abzusehen und in den Preisen teilweise bereits eingepreist“, so WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer per Aussendung.
Hintergrund ist ein von der OMV gegen die Gazprom gewonnenes Schiedsverfahren, in dem der OMV Schadenersatz in Höhe von 230 Millionen Euro plus Zinsen zugesprochen wurde.
Aufgrund der hohen Reserven in den österreichischen Gasspeichern (aktuell 94,3 TWh bzw. 92,8 Prozent des Speichervolumens und 105,5 Prozent des aktuellen österreichischen Jahresbedarfs) gehen sämtliche Marktakteure davon aus, dass die Gasversorgung Österreichs bis auf Weiteres gesichert ist. Die E-Control verweist ebenfalls auf die hohen Speicherstände und Substitutionsmöglichkeiten über andere Transportrouten.
WKOÖ-Präsidentin Hummer weist jedoch darauf hin, dass es jetzt noch wichtiger ist, die EU-rechtswidrigere deutsche Gasspeicherumlage endlich abzuschaffen: „Sonst müssen österreichische Importeure, die Gas aus deutschen Speichern holen, auch noch diesen ungerechtfertigten Aufschlag zahlen.“