Obstbauern leiden unter Klimawandel und eingeschleppten Schädlingen

Gesamtobstfläche in sechs Jahren um 14 Prozent gesunken

Der Klimawandel und Einschränkungen bei der Schädlingsbekämpfung machen den heimischen Obstbauern zu schaffen. „Sowohl zunehmende Spätfröste als auch kaum mehr ausreichend bekämpfbare Schaderreger gefährden die Wirtschaftlichkeit“, so die Landwirtschaftskammer und der Bundesobstbauverband am Mittwoch. Sie mahnen von der künftigen Regierung Verbesserungen im Bereich von Investitionen und Lohnnebenkosten sowie bei der Herkunftskennzeichnung von Verarbeitungsprodukten ein.

„Unsere Obstbauern konnten nur ein Drittel einer Vollernte einbringen. Ohne Frostschutz, vor allem Frostberegnung, wäre der Ertrag noch schlechter ausgefallen. Damit ist 2024 erneut ein Jahr mit massiven Ernteausfällen. Die Situation ist dramatisch, denn in den letzten zehn Jahren gab es nur drei normale Ernten“, so Manfred Kohlfürst, Präsident des Obstbauernverbandes. Die heimische Versorgung sollte heuer trotzdem gesichert sein, meinte er in einer Aussendung.

Er rechnete vor: „So ist die österreichische Gesamtobstfläche in nur sechs Jahren – zwischen 2017 und 2023 – um 14 Prozent gesunken, 19 Prozent der Betriebe sind Österreich verloren gegangen.“ Flächenrückgänge seien nicht nur bei Äpfeln, sondern auch bei Marillen, Kirschen, Nektarinen, Zwetschken und Erdbeeren zu verzeichnen.

Die Landwirte warnen, dass immer mehr eingeschleppte „Schaderreger“ wie Feuerbrand, Kirschessigfliege und Wanzen die heimische Obstproduktion bedrohen würden. „Das Fehlen wirksamer Mittel zur Bekämpfung der Schädlinge und Krankheiten führt zu zunehmenden Ernteverlusten“, so Landwirtschaftskammer-Österreich-Präsident Josef Moosbrugger.

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