Es ist ein Prestigeauftrag mit Signalwirkung, den die Edlmair GmbH seit 1. Oktober in den Büchern hat. Das Kunststofftechnik-Unternehmen aus Neuhofen an der Krems (Bezirk Linz-Land) liefert Komponenten an das weltweit erste CO₂-neutrale Stahlwerk.
Dieses entsteht in Boden im Nordosten Schwedens und geht im Jahr 2025 in Betrieb. Die von Edlmair produzierten Komponenten kommen in der Regenerationsanlage für jene Salzsäure zum Einsatz, die in der Stahlproduktion benötigt wird.
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Was Signalwirkung für die Stahlindustrie hat, untermauert gleichzeitig, wie gefragt das Know-how von Edlmair ist. Der Betrieb verzeichnet derzeit einen Höchststand an internationalen Großaufträgen.
So hat sich Edlmair heuer auch die Aufträge für gleich zwei Abluftfilteranlagen zur Rückgewinnung von Schwefelsäure gesichert. Während in Neuhofen die Komponenten für einen Auftrag im Westen Europas gefertigt werden, erfolgt im Nordosten von Frankreich die Erneuerung einer seit 2003 bestehenden Anlage.
Edlmair produziert und liefert dafür sowohl das außergewöhnlich langlebige Rohrbündel für die Abscheideeinheit – das Herzstück der Anlage – als auch die Säureauffangwanne. Bei allen drei Projekten kommt Kunststoff zum Einsatz, weil Stahl schon nach wenigen Wochen korrodieren würde.
„Wenn Stahl versagt, muss Kunststoff ran“, bringt Firmenchef Michael Edlmair eine spezielle Stärke des Werkstoffs auf den Punkt. Für Erika Lottmann, Vorsitzende der WKO-Fachvertretung der Kunststoffverarbeiter Oberösterreich, unterstreichen die Prestigeaufträge für Edlmair die Bandbreite und Leistungsfähigkeit der Branche.
„Die Kompetenz unserer Mitgliedsbetriebe reicht von der Produktion von Sportartikeln, Auto- und Flugzeugteilen bis hin zu Produkten der Medizintechnik. Wir erzeugen weltweit gefragte Hightech-Produkte und kümmern uns auch um die Frage des Recyclings und der Nachhaltigkeit von Kunststoffprodukten. Entsprechend groß sind auch die Karrierechancen“, so Lottmann.
Weil die Edlmair GmbH neben dem Anlagenbau auch im Rohrleitungs- und Behälterbau aktiv ist und außerdem Auskleidungen, Frästeile, Sonderkonstruktionen und Maßanfertigungen produziert, spürt der Betrieb keine Konjunkturdelle.
„Wir sind für Kommunen im Leitungsbau oder für Schwimmbäder ebenso tätig wie für Wasser- oder Kraftwerke und Industriebetriebe“, sagt Michael Edlmair. Das 13-köpfige Team peilt heuer einen Umsatz von zwei Millionen Euro an und verstärkt sich bei Auftragsspitzen gezielt mit Leasingpersonal.