Rufe nach Neuauflage für E-Auto-Kaufprämie in Deutschland

Zuschuss von 4.500 Euro je neuem E-Wagen Ende 2023 ausgelaufen - In Österreich gibt es eine Kaufprämie

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat vor dem Hintergrund des schleppenden Verkaufs von Elektroautos die Wiederauflage der staatlichen Kaufprämie in Deutschland gefordert.

Das wäre aus seiner Sicht „sehr hilfreich“, denn es müsse vor allem „an die privaten Verbraucherinnen und Verbraucher mit kleinerem Geldbeutel“ gedacht werden, sagte Weil der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom 6. September.

Der Zuschuss von bis zu 4.500 Euro für Neuwagen war Ende vergangenen Jahres weggefallen. Hinzugekommen war eine hälftige Zulage der Hersteller. „Ich habe den abrupten Stopp der Verkaufsförderung durch die Bundesregierung immer für falsch gehalten“, sagte Weil, dessen Bundesland 20 Prozent der Anteile am Auto-Konzern Volkswagen hält.

Es werde deutlich, dass in den europäischen Ländern, in denen die Förderung durchgehalten worden sei, der Absatz der Elektroautos noch immer zunehme. „Länder, in denen das – wie in Deutschland – nicht geschehen ist, verzeichnen leider eine andere Entwicklung“, sagte Weil.

Die Neuzulassungen für Elektroautos in Deutschland gehen seit Monaten zurück. Im August brachen sie nach aktuellen Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts im Vergleich zum Vorjahresmonat um 68,8 Prozent ein. Gründe sind neben der ausgelaufenen öffentlichen Förderung beim E-Auto-Kauf auch die hohen Preise im Vergleich zu Verbrennern.

Die Regierung will nun den Absatz von E-Autos mit steuerlichen Erleichterungen für Dienstwagen ankurbeln. Nach einem Kabinettsbeschluss vom Mittwoch sollen Firmen elektrisch betriebene Dienstwagen schneller abschreiben können. Außerdem sind niedrigere Steuersätze für teurere E-Modelle vorgesehen.

In Österreich gibt es eine Kaufprämie. Gefördert wird der Ankauf von Elektro-Pkw der Klassen M1 und N1 sowie E-Mopeds, E-Motorräder und E-Leichtfahrzeuge, darüber hinaus kommunikationsfähige E-Ladeinfrastruktur. Für Pkw gilt: Der Brutto-Listenpreis (Basismodell ohne Sonderausstattung) darf 60.000 Euro nicht überschreiten.

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