In der Causa Signa rund um den gefallenen Immobilien-Tycoon Renè Benko gibt es eine weitere Facette: Obwohl Benko nach einem Insolvenzverfahren auf das Existenzminimum gepfändet wird, lebt er mit seiner Familie nach wie vor in der Villa in Igls. Die Miete dafür zahlt seine Mutter, berichtete der „Standard“ am Donnerstag. Immerhin macht die Rechnung für das Haus 238.500 Euro monatlich aus.
Benkos ließ das frühere Schlosshotel abreißen und das neue Gebäude um rund 60 Mio. Euro errichten. Allerdings hat die Immobilie nie Benko selber gehört, sondern der Schlosshotel Igls Betriebs GmbH & Co KG, eine Gesellschaft der nach seiner Tochter benannten Laura Privatstiftung. Die Stiftung mit einem hohen Immobilienvermögen wurde von Benko und seiner Mutter gegründet, Begünstigte sind seine Mutter, seine Frau und seine Kinder.
Die Betriebsgesellschaft schloss im September mit Benkos Mutter rückwirkend einen Mietvertrag über die „Benko-Villa“. Der monatliche Nettohauptzins wurde auf 238.500 Euro fixiert. Inkludiert ist darin auch die Miete für das bewegliche Inventar in Höhe von 57.000 Euro. Zwar schließt der Mietvertrag eine Untervermietung oder Überlassung der Villa aus, die Weitergabe an Begünstigte der Laura Privatstiftung oder deren nahen Angehörigen ist jedoch erlaubt, berichtete die Tageszeitung.
Die Signa Holding habe seit 2021 einen ähnlichen Preis bezahlt. Und der Mietpreis ist jedenfalls „fremdüblich“, wenn er bei 3 bis 5 Prozent des investierten Kapitals liegt. Entsprechende Entscheidungen des Verwaltungsgerichtshofes würden dies belegen.
Der Stiftung entgeht durch den Mietvertrag kein Geld. Schließlich fließt dadurch ein Teil der Ausschüttungen an Benkos Mutter wieder zurück in die Stiftung.