Sporthändler sieht gute Vorzeichen für starke Wintersaison

Bei Intersport wird eine gute Wintersaison erwartet. Das gelte vor allem für den Skiverleih, wo online schon stark reserviert werde, aber auch für den Skiverkauf. Die bisherigen Reservierungen im Verleih heuer sind im Vergleich zum Vorjahr, als es auch schon ein deutliches Wachstum von 13 Prozent gab, wieder im zweistelligen Prozentbereich im Plus. Im Verkauf wird diese Saison eine Zunahme im einstelligen Prozentbereich erwartet, sagt Intersport-Geschäftsführer Franz Koll.

„Das Verleihgeschäft ist ein Zugpferd und bleibt Umsatztreiber“, sagte Koll am Dienstag bei einem Pressegespräch in Wien. Der „starke Start im Oktober und November“, lässt offensichtlich hoffen. Nur das Wetter könnte noch einen Strich durch die Rechnung machen. Das war aber auch vorige Saison nicht bestens, als die genannten Zuwächse verzeichnet wurden. Der Gesamtumsatz war in den vergangenen Jahren stabil, so Koll.

Intersport mit seinen 280 Standorten (davon 170 Verleih-Standorte in Wintersportgebieten), 104 Händlern und rund 4.000 Mitarbeitern in Österreich spüre auch die zuletzt speziell in der Alpenrepublik dahindümpelnde Ausgabenfreude der Menschen angesichts der zuletzt extremen Inflation nicht sehr stark. Man punkte mit Markenwert, Preis-Leistung mit einem Sortiment für Anfänger bis Profis und auch mit Angeboten. Man verfüge über eine „einzigartige Positionierung“.

Appell für friedliche Einigung im derzeitigen Handels-KV-Streit

Was man schon spüre, seien die starken Lohnabschlüsse der vergangenen Jahre, sagte Koll auf die derzeit stockenden neuen Handels-KV-Verhandlungen angesprochen, die müsse man „erst einmal verdauen, man bringt das nicht unter im Preis“. Das gelte auch für gestiegene Mieten. Durch gemeinsames Marketing und Einkauf, könnten Intersport-Händler aber weiterhin akzeptable Deckungsbeiträge erwirtschaften. Bei der Mitarbeitersuche gebe es auch angesichts des Arbeitskräftemangels keine Probleme. Koll appellierte an die Verhandler sich ohne Streik zu einigen, „jeder kämpft“.

Insgesamt ist der Skimarkt – dazu zählen auch Langlauf- und Tourenski sowie Snowboards – volatil, hieß es. Jedes Jahr spiele beim Absatz und im Verleih auch das Wetter eine Rolle. Ähnliches gilt auch für Rodel und Ähnliches oder für Fahrräder im Winter. Intersport hat zwar noch Fahrräder auf Lager, die ansonsten gut abgebaut sind. Man spricht aber auch hier von zufriedenstellenden Geschäften, nachdem zuletzt von Einbrüchen auf dem Fahrradmarkt berichtet worden war.

Gemeinsame Angebote sollen Menschen auf Brettern halten

Mit der Skiindustrie und -gebieten schnürt Intersport gemeinsam Verleihangebote – freilich ist von Kopf bis Fuß alles für alle Sportlertypen leihbar -, und es werden auch ganz bewusst Maßnahmen zum Zugang zum Wintersport gesetzt. Dabei geht es neben Verleihangeboten, wo beispielsweise die Kinderausrüstung fürs Leihen von Erwachsenen-Equipment mit dabei ist, vor allem auch um Aktionen und Veranstaltungen, wie etwa der Aktion „Burgenland Ski“, Produkttests für Interessierte, eigene Camps für Tourengeher, Saisonmieten oder Skitagen. Es gehe viel um Emotion, das sei vor allem für Kinder wichtig, sagte Intersport-Marketingchef Johannes Kastenhuber.

Denn es gilt schon, die Menschen und auch Touristen mit all ihren steigenden individuellen Bedürfnissen im für die Skiindustrie wichtigsten Land der Welt auf den Brettern zu halten, auch wenn sich laut „Intersport-Skireport“ immerhin jeder vierte Einheimische als Wintersportler bezeichnet. Knapp ein Fünftel nennt sich „begeisterter Skifahrer“. Sechs Prozent gehen Schneeschuhwandern, fünf Prozent machen Skitouren, besagt die repräsentative IMAS-Umfrage für den Händler.

35 Prozent sagen, sich künftig die Ausrüstung an Ort und Stelle zu leihen. Das dürfte für die Industrie absatzmäßig nicht nur Vorteile bieten – aber auch für diese geht es darum, die Menschen beim Skifahren zu halten und dafür grundsätzlich zu begeistern.

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