Oberösterreich verzeichnet nach Angaben des Immobiliennetzzwerks Remax bei verkauften Wohnungen im Bundesländervergleich den stärksten Rückgang. Österreichweit wurden demnach im ersten Halbjahr 2024 knapp 16.000 Wohnungen für neue Eigentümer in den Grundbuchsabteilungen der Bezirksgerichte eingetragen, was im Halbjahresvergleich zu 2023 ein Minus von 20,1 Prozent bedeutet. Oberösterreich indes verzeichnete ein Minus von 28,3 Prozent und fiel von 2.738 Wohnungen auf 1.963 Verbücherungen. Rang drei hinter der Steiermark und Wien bleibt aber erhalten, auch wenn vom Spitzenjahr 2021 mit einem Minus von 45,9 Prozent fast die Hälfte fehlt.
Beim Wohnungspreis hat sich vom Halbjahr 2023 zum Halbjahr 2024 aber so gut wie nichts getan. Der Unterschied liegt gerade einmal bei 4 Euro: Statt durchschnittlichen 225.587 Euro sind es bis Ende Juni 2024 225.591 Euro. Die Hälfte der Wohnungspreise bewegen sich in Oberösterreich zwischen 146.975 Euro und 297.150 Euro.
Bei den Quadratmeterpreisen wandert Oberösterreich vom bundesweiten Mittelfeld in das untere Drittel. Der Preisrückgang von 3.741 Euro auf 3.433 Euro pro Quadratmeter entspricht -8,2 Prozent und ein Abrutschen von Rang fünf auf Rang acht. Die Ursache dafür liegt im oberen Preisviertel, wo der Quadratmeterpreis von 4.940 auf 4.204 Euro (-14,9 Prozent) gesunken ist, mehr als überall sonst.
War zum Halbjahr 2023 die Stadt Linz führend beim Preisranking, so ist es zum Halbjahr 2024 den Remax-Experten zufolge erstmals seit 2021 wieder Vöcklabruck, wo nach einem Anstieg von 9,0 Prozent der Preis für eine Eigentumswohnung im Durchschnitt bei 261.037 Euro liegt. Zu den Halbjahren 2023 und 2022 war die Stadt Linz einmal der teuerste und einmal der zweitteuerste oberösterreichische Wohnungsbezirk. Ende Juni 2024 findet sie sich mit im Schnitt 229.778 Euro (-5,6 Prozent) im Preisranking erst auf Rang sieben wieder.
Nach oben gingen die Preise in Wels (Stadt und Land) mit einem Plus von 7,4 Prozent auf 214.029 Euro, weiters knapp auch in Ried (208.688 Euro; +0,1 Prozen) sowie in Schärding (208.534 Euro; +24,5 Prozent). Eferding liegt um -13,0 Prozent unter seinem Vorjahrespreis und kommt auf 206.300 Euro. Der letzte Bezirk mit über 200.000 Euro Wohnungspreis ist Grieskirchen, wo eine Wohnung typischerweise um 205.823 Euro (+12,8 Prozent) zu haben war.
Im oberösterreichischen Durchschnitt haben sich die Preise gegenüber dem Halbjahr 2023 nicht verändert. Die Bandbreite der Preisentwicklung in den einzelnen Bezirken liegt jedoch zwischen -13,0 und +55,4 Prozent. So kommt es, dass Bezirke, die vorher weniger als 200.000 Euro gekostet haben, im Halbjahr 2024 (wieder) darüber lagen und andere wieder darunter. Anders als 2022 und 2023 lagen 2024 nicht mehr sechs, sondern nur mehr vier Bezirke unter der 200.000-Euro-Grenze. Allen voran Braunau, der zuletzt 2020 unter dieser Marke lag, meldete einen Wohnungspreis von 196.832 Euro (-10,7 Prozent). Kirchdorf landete bei 194.672 Euro (-5,5 Prozent) und Steyr (Stadt und Land) bei 181.357 Euro (-4,0 Prozent). Die im Mittel günstigsten Wohnungen wurden in Perg um durchschnittlich 159.928 Euro verkauft (-0,6 Prozent).
Die günstigsten Wohnungen in Oberösterreich fanden sich im ersten Halbjahr 2024 in und um Steyr. Dort kostete jede vierte Wohnung weniger als 101.746 Euro (-18,6 Prozent).
Die teuersten Wohnungen wurden in Freistadt verkauft. In einem relativ kleinen Markt schlagen einige wenige hochwertige Objekte schnell in der Statistik durch: 342.300 Euro für jede vierte Wohnung (+22,6 Prozent) ist mehr als in Urfahr-Umgebung (320.250 Euro; -6,8 Prozent) und Linz (320.000 Euro; +1,7 Prozent).