„Swiftflation“ auch in Wien – Hotelzimmer deutlich teurer

Taylor Swifts „Eras Tour“ gastierte zuletzt in Warschau © APA/AFP/SERGEI GAPON

Der Hype um Taylor Swift scheint keine Grenzen zu kennen. Immer wieder ist auch Thema, dass der US-Megastar mit seinen Konzerten auch die Inflation antreibe. So stürmen Fans nicht nur die Stadien und Hallen, sondern auch Unterkünfte und Lokalitäten in den Konzertstädten. Nun ist Wien an der Reihe. Die kurze Antwort der Nationalbank auf die „Swiftflation“-Frage lautet: Ja, es gibt sie. Darauf ließen erste Datenanalysen schließen. Hotelzimmer sind bis zu 45 Prozent teurer.

Demnach dürfte die offizielle HVPI-Inflationsrate im August einen Swift-Effekt zeigen, da die Hotelpreise für die Berechnung der offiziellen Inflationsrate in der Konzertwoche erhoben werden. Auswirkungen gebe es auch in der Gastronomie. „Allerdings handelt es sich hierbei um ein statistisches Artefakt“, so die Notenbanker in einer Aussendung am Dienstag, weil die Preise zur offiziellen in Inflationsratenberechnung in der Konzertwoche erhoben werden. Übersetzt heißt das, es werden nicht repräsentative Stichproben gezogen – in diesem Fall bei den Zimmerpreisen.

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Durch die Taylor-Swift-Konzerte im Happel-Stadion im Prater komme es zu einer höheren Nachfrage nach bestimmten Gütern und Dienstleistungen und daher potenziell zu höheren Preisen. Eine erste Einschätzung über die Preisentwicklung in der Hotellerie für eine Übernachtung für zwei Personen an den Tagen der Taylor-Swift-Konzerte zeigt um 45 Prozent höhere Kosten als jeweils eine und zwei Wochen vor den drei Konzerten in der zweiten Hälfte der laufenden Woche.

Der Vergleich ist laut Erläuterung der Banker so gewählt, dass er auf die Konzerte und nicht auf die allgemeine sommerliche Tourismusentwicklung zurückgeht. Verglichen mit Coldplay-Konzerten seien die Kosten rund um die Swift-Konzerte immer noch um rund 25 Prozent höher.

Analysiert werden Preisänderungen einzelner Produkte, die in Hintergrundinformationen zur Inflationsberechnung eingebettet werden. Zudem müssten kurzfristige Preiserhöhungen aufgrund eines Großereignisses nicht notwendigerweise den Weg in die offiziellen Inflationsraten finden.

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Für die Frage nach den Auswirkungen auf die Inflationsrate ist es auch wichtig, ob es sich bei Preisanstiegen um ein lokales oder ein überregionales Phänomen handelt. So wurden auch die Hotelpreise im nahen Bratislava analysiert. Von dort aus könnte man die Wien-Konzerte des US-Megastars auch locker besuchen. Doch OeNB-Daten zeigten für dort keinen Anstieg der Preise – also wird von den Notenbankern eine „lokal begrenzte Bedeutung der Preisanstiege“ geortet.

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