Umfrage: „Massive“ Umsatzverluste bei Kleinunternehmen

Kleine und mittlere Unternehmen sind von der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage in Österreich stark betroffen. Bei 53 Prozent der mittelständischen Betriebe ist die Ertragslage gesunken, mangels Liquidität steigen die Insolvenzen „auf Rekordniveau“. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Wirtschaftsauskunftei Creditreform. Zudem verzeichnen die Unternehmen den Erhebungen zufolge Auftrags- und Umsatzverluste und reagieren mit Personalabbau.

Nahezu jeder zweite befragte Betrieb meldete rückläufige Aufträge, wohingegen nur 11 Prozent ein Auftragsplus verzeichneten. Zudem vermeldeten 43,2 Prozent der Unternehmen Umsatzrückgänge (Vorjahr: 38,9 Prozent). Demgegenüber stehen 16,7 Prozent, die angaben, Umsatzgewinne zu erzielen. „Dies stellt die schlechteste Umsatzentwicklung seit 25 Jahren dar“, hieß es in der Aussendung.

Infolgedessen entschieden sich der Umfrage zufolge in den vergangenen sechs Monaten 28,6 Prozent der Betriebe dazu, Personal abzubauen. Besonders betroffen waren das verarbeitende Gewerbe sowie der Bau – hier hätte rund ein Drittel der Unternehmen Stellen gestrichen. Bei der Creditreform rechnet man damit, dass die Beschäftigtenzahl im Mittelstand weiterhin sinken wird, denn „die Investitionsbereitschaft befindet sich auf einem historischen Tiefstand“. So würden aktuell nur 31,4 Prozent planen, in der nächsten Zeit zu investieren – das entspricht einem Rückgang von 42,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Schlechte Erwartungen für die Zukunft

Gefragt nach ihren Erwartungen für die kommenden Monate, zeigten sich die mittelständischen Betriebe vorwiegend pessimistisch: Nur 14,6 Prozent der Befragten rechnen mit einem Umsatzplus im nächsten Halbjahr, 36,4 Prozent gehen weiterhin von Rückgängen aus. Vor allem in der Bauwirtschaft gehen die Befragten von keiner guten Entwicklung aus.

Die aktuelle Wirtschaftspolitik bewerteten mehr als die Hälfte der Unternehmen als unzureichend. Zu den wichtigsten Themen im Mittelstand zählten laut Creditreform der Bürokratieabbau sowie der Fachkräftemangel. Besonders belastend für die Betriebe seien die Inflation, hohe Energiekosten, gestiegene Zinsen und die mangelnde Planungssicherheit.

Unter kleinen und mittleren Unternehmen sind jene mit bis zu 500 Beschäftigten zu verstehen. Insgesamt 1.400 österreichische mittelständische Unternehmen wurden für die Erhebung mittels Fragebögen nach der aktuellen Wirtschaftslage, dem Geschäftsklima und den zukünftigen Erwartungen befragt.

Die mobile Version verlassen