Der US-Autobauer General Motors (GM) fährt der Branchenflaute davon und verdient mehr als erwartet. Im dritten Quartal legte der Umsatz nach Angaben vom 22. Oktober auf 48,8 Mrd. Dollar (45 Mrd. Euro) zu.
Das sind um gut 10 Prozent mehr als vor Jahresfrist und deutlich mehr als befragte Analysten erwartet hatten. Je Aktie verdiente der Konzern mit 2,96 Dollar um gut 50 Cent mehr als vorhergesagt.
GM-Finanzchef Paul Jacobsen sagte, die Nachfrage nach den Fahrzeugen sei gut. Zinssenkungen dürften die Kauflaune der Kunden im kommenden Jahr weiter ankurbeln.
Bei GM läuft es damit deutlich besser als bei den beiden anderen großen US-Herstellern: Ford kämpft mit kostspieligen Qualitätsproblemen und Schwierigkeiten im Elektroautogeschäft, Stellantis mit der US-Marke Chrysler mit einem Absatzrückgang und vollen Lagerbeständen in den USA.
In Europa macht den Autofirmen zudem die Marktschwäche zu schaffen: Der europäische Automarkt setzte seine Talfahrt im vergangenen Monat fort, die Neuzulassungen fielen im September um 6,1 Prozent. Anders als Ford und Stellantis verfügt GM über kein nennenswertes Europa-Geschäft.
General Motors hatte erst vor wenigen Monaten seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr auf 13 bis 15 Milliarden Dollar angehoben und rechnet nun damit, beim Ergebnis am oberen Ende dieser Spanne zu landen.
Auch für kommendes Jahr stellte GM-Chefin Mary Barra einen ähnlichen Gewinn in Aussicht. Zwar könnten die Preise unter Druck geraten, doch Kostensenkungen im Geschäft mit SUV und Elektroautos sowie eine Verbesserung in China dürften einen möglichen Rückgang wettmachen.
In der Volksrepublik rutschte GM zuletzt in die roten Zahlen und plant nun, seine Geschäfte dort neu zu ordnen. Finanzchef Jacobsen sagte, die Reorganisation stehe zwar noch aus, der Absatz lege aber schon jetzt zu, und die Lagerbestände leerten sich.
Gut entwickelt sich bei GM derzeit insbesondere das renditeträchtige Geschäft mit Verbrennerfahrzeugen, bei denen derzeit eine Reihe neuer Modelle auf den Markt kommt. Doch auch bei den Elektroautos konnte der US-Traditionskonzern zuletzt seinen Absatz steigern, wenngleich auf niedrigem Niveau.