Auch wenn Frost, Hagel, Sturm und Starkregen die höchste Aufmerksamkeit unter den Wetterextremen erlangen, so war in Oberösterreich 2024 die brütende Hitze für 75 Prozent der Schäden in der Landwirtschaft verantwortlich. Nach ersten Erhebungen betragen diese Hitzeschäden bereits 25 Millionen Euro. Weil zum Zeitpunkt massiver Regenfälle samt Hochwasser der Großteil der Ernte schon eingebracht war, entstand bei den Herbstkulturen „nur“ ein Schaden in der Höhe von etwa einer Million Euro.
Unser Bundesland war ab Mitte Juli in zwei Welten geteilt, denn während im nordöstlichen Landesteil über mehrere Wochen Trockenheit herrschte, sorgten im südwestlichen Landesteil laufend Niederschläge für eine gute Wasserversorgung. So waren die Monate Juli und August am Standort Linz um durchschnittlich drei Grad zu warm und dies bei nur halb so vielen Niederschlägen wie im 30-jährigen Schnitt.
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„Die Dürre im östlichen Landesteil von Oberösterreich von Mitte Juli bis Ende August führte in den betroffenen Gebieten zu einer frühen Ernte von Sojabohnen und Körnermais. Je nach Wasserhaltevermögen der Böden und der Gunst kleinräumiger Gewitterregen schwankten die Ernteergebnisse im östlichen Oberösterreich sowohl bei Mais als auch bei Soja stark. Im westlichen Landesteil erfolgte die Ernte der Herbstkulturen dagegen zu einem großen Teil erst Ende September bis Mitte Oktober und dies bei vorwiegend guten Erträgen“, fasst Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberger zusammen.
Alleine auf österreichischen Ackerflächen sind 109.000 Hektar biodiversitätsrelevante Flächen angelegt, womit Biodiversität nach Winterweizen und Körnermais zur drittgrößten Ackerkultur, noch vor Wintergerste, aufgestiegen ist.
Würde man statt der Biodiversität Körnermais säen, könnte man bei 10,82 Tonnen Durchschnittsertrag eine Produktion von 1,18 Millionen Tonnen Körnermais ernten, heißt es von Seiten der Landwirtschaftskammer. Dieses Ausmaß entspreche bereits mehr als der Hälfte der gesamten österreichischen Maisproduktion, welche rund 2,2 Millionen Tonnen pro Jahr beträgt.
Dieses Beispiel zeige die Zielkonflikte auf, in denen sich die Landwirtschaft befindet. Die Anlage der Biodiversitätsflächen sei ein wertvoller Beitrag für die Umwelt, verursache aber wegen umfangreicher Rohstoffimporte aus fernen Ländern eine negative Klimabilanz und gefährdet die Versorgungssicherheit.
„Wir fordern daher die klare Anrechnung dieser Vorleistungen in der Renaturierung und eine intensive Einbindung der Interessensvertretung in die aktuell zu erstellenden Wiederherstellungspläne. Der Ackerbau braucht auch in Zukunft wirtschaftliche Rahmenbedingungen“, ist Waldenberger überzeugt.