Vielmarkenkonzern Nestlé legt Wachstumsplan vor

Eine Milliarde Franken mehr für Marketing, aber auch Sparmaßnahmen geplant

Nestlés neuer CEO Laurent Freixe ist seit wenigen Wochen im Amt. Nun präsentiert er seine Pläne für die Zukunft des weltgrößten Lebensmittelunternehmens. Freixe will die „operative Exzellenz“ vorantreiben. Dafür investiert er in Marketing und spart Kosten. Die Mittelfristziele werden gesenkt.

Bis Ende nächsten Jahres erhöht Nestlé laut einer Mitteilung vom 19. November die Investitionen in Werbe- und Marketingaktivitäten auf neun Prozent des Umsatzes. Diese liegen aktuell bei rund acht Prozent.

Damit will Nestlé das Wachstum vorantreiben, wie der Konzern am Investorentag am 19. November bekannt gab. Gemessen am Jahresumsatz von 2023 in der Höhe von knapp 93 Mrd. Franken (99 Mrd. Euro) wäre das eine Milliarde mehr als bisher.

Das Unternehmen werde „gezielt in erfolgreiche Marken und Wachstumsplattformen investieren, die Innovationsaktivitäten noch stärker fokussieren, um eine größere Wirkung zu erzielen, sowie leistungsschwache Bereiche systematisch angehen“, heißt es.

„Die Stärken von Nestlé liegen in unserer globalen Reichweite sowie in der hervorragenden Fähigkeit, Nachfrage nach unseren Produkten zu generieren und unsere Strategie in unseren Märkten umzusetzen“, wird CEO Freixe in der Mitteilung zitiert.

Die Investitionen, die dadurch zusätzlich anfallen, will Nestlé durch rigorose Sparmaßnahmen finanzieren. Zusätzlich zu den bereits laufenden Sparaktivitäten will das Management bis Ende 2027 mindestens 2,5 Mrd. Franken zusätzlich einsparen.

Als weitere Maßnahme wird Nestlé seine Wasser-Sparte künftig als eigenständige Einheit führen, ähnlich wie beispielsweise schon Nespresso. Per 1. Jänner 2025 werde das Geschäft mit Wasser und sogenannten „Premium-Getränken“ ein separater, globaler Geschäftsbereich, heißt es.

Die Leitung übernimmt Muriel Lienau, die jetzt bereits Nestlé Waters Europa führt. Das neue Management der Wasser-Sparte werde „Strategien für diesen Geschäftsbereich evaluieren“. Möglich seien etwa Partnerschaften, „damit Nestlé das Potenzial ihrer renommierten Marken und Wachstumsplattformen in diesem Geschäftsbereich vollständig realisieren kann“, so die Mitteilung.

Wie Freixe seit seinem Amtsantritt im August bereits mehrmals betonte, will er außerdem die digitale Transformation von Nestlé beschleunigen. Nestlé soll „zu einem End-to-End-vernetzten und von Daten und KI angetriebenen Unternehmen“ werden.

Die Mittelfristziele wurden gesenkt. Neu geht Nestlé davon aus, dass das organische Umsatzwachstum „in einem normalen Geschäftsumfeld vier Prozent plus“ betragen wird. Die zugrunde liegende operative Ergebnismarge wird bei „17,0 Prozent plus“ erwartet.

Für heuer bestätigt Nestlé allerdings seine bisher angepeilten Ziele eines organischen Umsatzwachstums von „etwa zwei Prozent“, einer zugrunde liegenden operativen Ergebnismarge von „etwa 17,0 Prozent“ und ein „nahezu unverändertes Wachstum des zugrunde liegenden Gewinns je Aktie zu konstanten Wechselkursen“.

Für das kommende Jahr stellt das Management eine Verbesserung des organischen Umsatzwachstums gegenüber 2024 in Aussicht. Die zugrunde liegende operative Ergebnismarge werde jedoch „moderat“ unter dem 2024 angepeilten Wert von „etwa 17 Prozent“ zu liegen kommen.

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