Während österreichweit die Rebfläche und die Zahl der Weinbaubetriebe schrumpft, hält der Trend zu Neupflanzungen im Land ob der Enns weiter an. Mit rund hundert Hektar, das entspricht derzeit 0,2 Prozent der österreichischen Rebfläche, ist Wein aus Oberösterreich zwar noch ein kleiner, aber kontinuierlich wachsender Sektor.
„Jährlich kommen etwa fünf bis zehn Hektar neu dazu. Im Vergleich: 2003 fanden sich in Oberösterreich gerade einmal drei Hektar Weingärten“, so Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger.
Vor der Hochwasserkatastrophe nutzten viele Winzer die wenigen Schönwettertage davor, um ihre Ernte noch trocken in die Keller zu bekommen. Die Reife der Trauben war aufgrund des perfekten Sommers ohnehin erreicht und so waren rund 80 Prozent der oberösterreichischen Trauben vor Beginn des Dauerregens geerntet. So erwartet man anstatt der durchschnittlichen Jahresproduktion von rund 500.000 bis 600.000 Flaschen lediglich 350.000 bis 400.000 Flaschen Wein.
„Aber auch jene Winzer, die erst nach der Schlechtwetterperiode ihre letzten Trauben geerntet haben, melden unerwartet hohe Qualitäten mit sehr guter Fruchtigkeit und ausgewogenem Säuregerüst“, so Oö. Weinbaupräsident Leo Gmeiner.
„2024 brachte sehr gesundes, extraktreiches und zuckerreiches Traubenmaterial. Es hat sich wieder einmal gezeigt: Wenn man das ganze Jahr konsequent die notwendigen Arbeiten im Weingarten erledigt und dann noch Glück mit dem Wetter hat, steht einem außerordentlichen Jahrgang nichts im Wege“, ergänzt Gmeiner.
Übrigens: Für rund 40 Betriebe hat sich die Sparte Weinbau zwischenzeitlich zu einem wirtschaftlich bedeutenden Standbein im Rahmen ihrer landwirtschaftlichen Tätigkeit entwickelt – Tendenz weiter steigend.
Derzeit werden in Oberösterreich über 70 verschiedene Rebsorten kultiviert. Zwei Drittel entfallen dabei auf weiße und ein Drittel auf rote Trauben. Auf Platz eins liegt übrigens der Grüne Veltliner. Bei den Rotweinen hat der Muscat bleu die Nase vorn.