Schwere Unwetter in Norditalien: Ein Todesopfer

Die schweren Unwetter, die seit einigen Tagen Norditalien heimsuchen, haben ein Todesopfer gefordert. Die Leiche eines 66-jährigen Pensionisten ist am Freitag unweit der Stadt Cantu in der lombardischen Provinz Como geborgen worden.

Er wurde vermisst, nachdem er nach dem Einsturz einer Brücke in den Fluss Serenza gestürzt war. Weitere zwei Personen, die ebenfalls ins Wasser gefallen waren, konnten sich retten.

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Auch über Kärntens Nachbarregionen Friaul-Julisch Venetien und Venetien sind schwere Unwetter hereingebrochen. Starker Regen, Gewitter und Windböen aus dem Süden verursachten in der Nacht auf Freitag Überschwemmungen in mehreren Gemeinden der Provinzen Udine und Pordenone.

15 Gemeinden waren besonders stark betroffen, darunter San Vito al Tagliamento, Latisana und Codroipo. Die Pegel der Flüsse Tagliamento und Livenza stiegen stark. Das schlechte Wetter drohte das Pfingstwochenende zu trüben.

Niederschläge und Gewitter, die erhebliche Schäden verursachten, wurden auch in Venetien gemeldet. Eine Brücke stürzte in Malo in der Provinz Vicenza ein. Sie wurde von den Wassermassen des Flusses Livergon weggerissen, der nach heftigen Niederschlägen über die Ufer trat. Niemand wurde verletzt, wie lokale Medien berichteten. Heftige Niederschläge gab es auch in der Stadt Venedig. Wassermassen flossen durch die engen Gassen, wie auf Videos von Touristen zu sehen ist. Das Dammsystem MOSE wurde jedoch nicht eingeschaltet.

Zum ersten Mal wurden alle sechs Kanalisationsbecken der Region Venetien geöffnet, damit konnten die Wassermassen gesammelt werden. Die Arbeiten zur Beseitigung der Schäden waren am Freitag bereits im Gang. Die Behörden mahnten die Bevölkerung zur Vorsicht und forderte die Bürgerinnen und Bürger auf, sich nur so viel wie unbedingt nötig im Freien zu bewegen und sich von Dämmen fernzuhalten.

20 Millionen Kubikmeter Wasser flossen binnen 24 Stunden in den Gardasee. Der Pegel liegt 136 Zentimeter über dem hydrometrischen Nullpunkt, vor genau einem Jahr lag er bei 73 Zentimetern.

„Die Situation ist verheerend. In der letzten Nacht hatten wir drei Deichbrüche. Die Universität Padua hat bestätigt, dass es sich um unglaubliche Niederschläge handelt: 229 mm Wasser sind in nur sechs Stunden gefallen. Ein Phänomen dieses Ausmaßes kommt nur einmal in 300 Jahren vor“, sagte der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, in einem Interview mit dem Radiosender „Radio24“. Er rief die Regierung in Rom auf, wegen der Wetterlage den Notstand in der Region Venetien auszurufen. Damit können Soforthilfen schneller locker gemacht werden.