Filmreihe in KZ-Gedenkstätte Mauthausen heuer mit Thema „Flucht“

„Reise ins Ungewisse - Rette sich, wer kann“ von 21. bis 24. August - Vier Spielfilme unter freiem Himmel =

Die traditionelle Open-Air-Filmretrospektive in der KZ Gedenkstätte Mauthausen widmet sich heuer dem Thema Flucht. © APA/Schlager

Die Open-Air-Filmretrospektive in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen steht heuer unter dem Titel „Reise ins Ungewisse – Rette sich, wer kann“. An vier Abenden von 21. bis 24. August werden Spielfilme mit Bezug zur Geschichte des Nationalsozialismus gezeigt, die sich alle mit dem Thema „Flucht“ beschäftigen. Vor Beginn der Filmvorführungen gibt es kurze Einführungen, nach Filmende Publikumsgespräche.

Hader als Zweig

Den Auftakt der Retrospektive macht am 21. August der Film vom Maria Schrader „Vor der Morgenröte“. Josef Hader spielt den Schriftsteller Stefan Zweig, der 1936 nach zwei Jahren auf der Flucht zum PEN-Kongress nach Buenos Aires reist. „Ein Film über Entfremdung, Erschöpfung und die zermürbende Suche nach einer neuen Heimat“, wie ihn die Festival-Kuratoren Elisabeth Streit und Tom Waibel beschreiben.

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„One Life“ aus 2023

Am 22. August folgt dann der erst ein Jahr alte britische Spielfilm „One Life“ von James Hawes. Ein junger Londoner Börsenmakler trifft 1938 in Prag auf verarmte Familien, die vor den Nazis aus Deutschland und Österreich geflohen sind. Um jüdische Kinder zu retten, sammelt er Spenden. Ein „unaufhaltsamer Wettlauf gegen Zeit“ beginnt.

Jüdische Bootsflüchtlinge

Der älteste Film des diesjährigen Festivals, der US-Streifen „Reise der Verdammten“ aus dem Jahr 1976 von Stuart Rosenberg, weist zugleich einen aktuellen politischen Bezug auf. Es geht um 1.000 jüdische Bootsflüchtlinge, die weder von der kubanischen noch von der US-amerikanischen Regierung die Erlaubnis erhalten, von Bord zu gehen. US-Präsident Franklin D. Roosevelt beruft sich auf den Immigration Act von 1924, der nur eine bestimmte Quote an Zuwanderern erlaubt. So beginnt für die Geflohenen eine Odyssee.

Zum Abschluss steht am 24. August das Werk des Schweizers Alain Gsponer „Die Akte Grüninger. Geschichte eines Grenzgängers“ (2014) auf dem Spielplan. Dieser Streifen befasst sich mit der Thematik der sogenannten illegalen Einwanderung. 1938 beschloss die Schweiz eine Grenzsperre für österreichische Juden ohne Visum und deren umgehende Rückschiebung ins Deutsche Reich.

Die Vorstellungen bei freiem Eintritt beginnen jeweils um 20 Uhr vor dem Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Bei Schlechtwetter werden die Filme in die Aula des Zentrums gezeigt.

Filmretrospektive „Reise ins Ungewisse – Rette sich, wer kann“ von 21. bis 24. August. Am 24. August Möglichkeit der Teilnahme an einem kostenlosen geführten Rundgang ab 16.30 Uhr durch die KZ-Gedenkstätte. Anmeldung erforderlich.
Infos auf https://www.mauthausen-memorial.org/de