Rallycrosser Alois Höller in der Oststeiermark disqualifiziert

Mühlviertler Rekordmeister will in zwei Wochen in der Wachau zurückschlagen

Die gelbe Gefahr aus Götzendorf wurde in der Steiermark ausgebremst
Die gelbe Gefahr aus Götzendorf wurde in der Steiermark ausgebremst © AHR/Karner

Bei hochsommerlichem Wetter ging es für Rallycross-Rekordmeister Alois Höller diesmal in Greinbach bei Hartberg weiter. Neben der heimischen Staatsmeisterschaft wurde auch das ungarische Championat ausgefahren. Nach einem guten Samstag hatte der Götzendorfer am Sonntag seine liebe Not.

„Es ist unglaublich heiß an der Rennstrecke, da weiß man schon nicht mehr, wo man sich verstecken soll“, berichtete Höller von einem tropischen Samstag. Mit einem zweiten Platz im ersten und einem Sieg im zweiten Vorlauf startete der Mühlviertler hervorragend in das Rennwochenende.

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Mit den beiden schnellen Ungarn Istvan Antal (Audi S1) und Krisztian Pal (Skoda Fabia) waren diesmal neue Gegner am Start. „Antal ist nominell schneller als wir, mit Pal ist es sehr eng. Mein Hauptaugenmerk liegt aber wie immer auf Gerald Eder, er ist in der österreichischen Staatsmeisterschaft mein ärgster Rivale“, gab Höller zu Protokoll.

Mit Antal gab es gleich im zweiten Vorlauf eine kleine Meinungsverschiedenheit. „Ich habe ihn nicht berührt, dass konnte ich mit der Onboard-Kamera beweisen und somit gab es keine Strafe für mich“, konstatierte Höller.

Umstrittene Disqualifikation

Der Sonntag begann für Höller weniger gut. Im dritten und letzten Vorlauf stieß er in der Zielkurve mit seinem schärfsten Rivalen Gerald Eder zusammen. Für den Rubble-Master-Piloten gings wieder zur Rennleitung, dort wurde der Vorfall aber als Rennunfall gewertet.

Im Finale stand Höller dann am zweiten Startplatz. „Die Ampel war sehr lange auf Rot, da bin ich wohl etwas vorgerollt und habe den Frühstart-Sensor ausgelöst“, zuckte Höller mit den Schultern. Als Bestrafung musste der Rekordmeister zweimal in die Joker-Lap, schon davor kam es in der ersten Kurve zu einer Kollision mit Krisztian Pal. Beide Rennfahrer mussten durchs Kiesbett, die Autos verloren diverse Verkleidungsteile.

Der Mühlviertler startete sofort eine Aufholjagd und war in der vorletzten Runde schon wieder am drittplatzierten Lazlo Vörös (Mitsubishi Colt) dran, als es zu einer neuerlichen Kollision kam. „Er hat mir die Innenbahn offengelassen, ich bin reingestochen, plötzlich machte er mir die Türe wieder zu“, war Höller nach dem Rennen fassungslos. Die Rennleitung sah die Schuld aber beim Oberösterreicher und sprach eine Disqualifikation aus.

Das nächste Rennen für den Rekordmeister ist schon in zwei Wochen, beim Rallycross am Wachauring in Melk.

Der „Höller Lois“ ist das Aushängeschild der österreichischen Rallycross-Szene. Mit bisher 44 nationalen und international gewonnenen Titeln ist der aus Götzendorf stammende Rennfahrer der mit Abstand erfolgreichste Pilot des Sports. Seine Beliebtheit verdankt er neben den zahlreichen Siegen auch seinem spektakulären Fahrstil, der weder sich noch Gegner verschont. Mit 67 Jahren hat der Mühlviertler das Gasgeben noch nicht verlernt, der 45. Titel bleibt für den erfolgshungrigen Höller das große Ziel.

Im Unterschied zum Rallyesport ist man beim Rallycross Auto gegen Auto und mit einem Teil seiner Gegner gleichzeitig auf derselben Bahn unterwegs – Kontakt ist dabei nicht unüblich. Die Strecken sind kurz, übersichtlich und daher besonders publikumsfreundlich. Nur die bestplatzierten Fahrer schaffen es in die Finalläufe, dort kommt es zum Showdown um den Tagessieg.

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