Sinner trotz zweier positiver Dopingtests nicht gesperrt

Positiv getester Jannik Sinner von der ITIA freigesprochen/Archivbild © APA/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/MATTHEW STOCKMAN

Australian-Open-Sieger Jannik Sinner ist im März zweimal positiv auf das verbotene Steroid Clostebol getestet, von einer Schuld aber freigesprochen worden. Die International Tennis Integrity Agency (ITIA) folgte mit der Verlautbarung vom Dienstag der Argumentation Sinners, dass die Substanz durch die von einem Teammitglied vorgenommene Behandlung einer Wunde am eigenen Körper übertragen worden sei. Der Betreuer habe Sinner im fraglichen Zeitraum massiert und therapiert.

Nach beiden positiven Tests war eine provisorische Suspendierung des Weltranglisten-Ersten ausgesprochen worden, Sinner hat jeweils erfolgreich berufen. Sinner erklärte in einem in den sozialen Medien verbreiteten Statement, der Physiotherapeut habe ein in Italien rezeptfreies Clostebol-haltiges Spray benutzt, um einen Schnitt im Finger zu behandeln. Dies soll zwischen dem 5. und 13. März geschehen sein, als es „zu der unwissentlichen transdermalen Kontamination“ gekommen sei. Laut ITIA hielten wissenschaftliche Sachverständige die Erklärung für glaubwürdig.

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Ganz straffrei kommt der Südtiroler dennoch nicht davon. Aufgrund der positiven Befunde wurden ihm für das ATP-Turnier in Indian Wells, wo er im März das Halbfinale erreicht hatte und der positive Befund festgestellt worden war, das Preisgeld und die Punkte für das Erreichen des Halbfinales aberkannt. Die ITIA-Entscheidung kann von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und der italienischen Anti-Doping-Agentur angefochten werden.

„Dies war eine schwierige Angelegenheit für Jannik und sein Team und unterstreicht die Notwendigkeit für Spieler und ihr Umfeld, bei der Verwendung von Produkten oder Behandlungen äußerste Vorsicht walten zu lassen. Integrität ist das A und O in unserem Sport“, kommentierte die Spielervereinigung ATP. Sinner erklärte, dass er weiterhin alles tun werde, um die Anti-Doping-Regularien einzuhalten. „Ich werde diese herausfordernde und äußerst unglückliche Zeit hinter mir lassen“, sagte der 23-Jährige. Die gefundene Substanz sei weniger als ein Milliardstel Gramm gewesen.

Am Montag hatte Sinner die Cincinnati Open gewonnen. Bei den in der kommenden Woche beginnenden US Open in New York zählt er zu den Favoriten.

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