Am Sonntag waren 4.100 Kräfte von 275 Feuerwehren bei 370 Einsätzen im ganzen Bundesland beschäftigt. Katastrophenschutz-Einheiten wurden zur Unterstützung nach Niederösterreich entsendet. Am Montag soll es auch in Oberösterreich wieder intensiver regnen, dadurch könnte sich die Hochwasser-Situation wieder zuspitzen. Der hydrografische Dienst des Landes rechnet damit, dass vor allem Inn, Traun und Enns am Montag übergehen können. Hinzu kommt, dass der gefallene Schnee auf den Bergen schon wieder schmelzen könnte und dadurch noch mehr Wasser hinzukommt.
Sonntagnachmittag wurden sechs FKAT-Züge mit 250 Kräften inkl. Großpumpen und schwerem Gerät auf 43 Einsatzfahrzeugen aus den Bezirken Braunau, Grieskirchen, Schärding, Steyr-Land, Vöcklabruck und Wels-Land nach Niederösterreich verlegt. Die oö. Feuerwehren standen weiterhin in erhöhter Alarmbereitschaft. Ein Schwerpunkt war in der Nacht auf Sonntag im Bezirk Perg, wo entlang der Donau bei den Mündungen von Feldaist und Naarn Häuser gesichert und Bewohner informiert wurden. Sandsäcke wurden gefüllt und verteilt, Bäume von Straßen geräumt und Keller ausgepumpt.
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Für Montag, sind wieder stärkere Niederschläge prognostiziert, was die Lage abermals ändert. Die Schneefallgrenze soll auf 2.000 Meter wandern, wie der Schnee reagiere, sei fraglich. „Das lässt sich derzeit schwer abschätzen“, so Reinhard Enzenebner vom Hydrografischen Dienst des Landes. Wenn der bisher gefallene Schnee abschmelze, könnte es durchaus sein, dass Inn und Donau die Warngrenzen noch einmal überschreiten. Der Inn lag Sonntag mit 5,90 Metern knapp über der Warngrenze. Bei den kleinen und mittleren Gewässern wie Aist und Naarn im Mühlviertel könne es zu lokalen Überflutungen kommen.
Die oberösterreichische Energie AG meldete Sonntagmittag keine größeren Probleme beim Anlagenbetrieb. „Alle Kraftwerke werden entsprechend den behördlich genehmigten Wehrbetriebsordnungen betrieben. Dies hat zur Folge, dass die Kraftwerke Lambach, Marchtrenk und Traun-Pucking bis zu sechs Meter abgesenkt sind“, hieß es. Bei den Anlagen in Salzburg sei aufgrund geringerer Niederschlagsintensität und des höheren Einzugsgebietes lediglich eine erhöhte Wasserführung, aber keine Hochwassersituation gegeben.
Geosphere Austria prognostizierte am Montag für den Zentralraum und südlich davon bis zu 50 Millimeter prognostiziert, bis zum Abend sollten die Niederschläge abschwächen und der Dienstagmorgen dürfte trocken bleiben, hieß es in einer Presseaussendung am Sonntag.
Hochwasserschutz wurde und wird aufgebaut, etwa weitere mobile Elemente des Machlanddamms und der zweite Teil des mobilen Schutzes in Schärding am Inn. Auch in Klam, Schwertberg, Mitterkirchen, Luftenberg und Langenstein wurden mobile Hochwasserdämme errichtet. In Steyr war der Ennskai Sonntagnachmittag überflutet und wie der Ortskai gesperrt. Der Bevölkerung wurde geraten, Uferbereiche und unnötige Wege zu vermeiden.
Die präventiven Verkehrseinstellungen in Oberösterreich bleiben bis Betriebsende am Dienstag aufrecht, die ÖBB führen die Almtalbahn zwischen Wels und Grünau, die Mühlkreisbahn zwischen Rottenegg und Aigen-Schlägl sowie die Donauuferbahn zwischen Baumgartenberg und St. Nikola im Schienenersatzverkehr. Die Halte in Saxen und Dornach können aktuell nicht angefahren werden. Die Zugbindung bei allen nationalen, internationalen und Nachtzugtickets mit Kaufdatum bis 12. September für den Zeitraum von 13. bis 16. September ist aufgehoben. Diese sind ab sofort bis inkl. 18. September gültig.
In Linz ist bis auf Weiteres das Urfahrmarktgelände samt umliegender Straßen wie Verlängerte Kirchengasse gesperrt, am Sonntag waren die Donau Straße (B 3) zwischen Linz und Krems, die Hengstpassstraße zwischen Rosenau am Hengstpass und Unterlaussa, die Pleschinger Straße (L 569) zwischen Gusen und Langenstein gesperrt.