OÖ-Feuerwehr bilanziert: Einer der massivsten Einsätze

16.700 Feuerwehrkräfte leisten 36.500 Stunden im Unwettereinsatz

Die Hochwassersituation hat sich in Oberösterreich entspannt, die Aufräumungsarbeiten sind mit Ausnahme von einigen wenigen Orten zu einem großen Teil abgeschlossen und der Oö. Landes-Feuerwehrverband zieht eine erste Bilanz.

Die Feuerwehren in Oberösterreich blicken auf herausfordernde Tage zurück: Seit Freitag, dem 13. September standen insgesamt 420 der 906 im Bundesland ansässigen Feuerwehren im Einsatz. 16.700 fast ausschließlich ehrenamtliche Einsatzkräfte haben bei insgesamt 1.830 Einsätzen 36.500 Arbeitsstunden für die unwettergeplagte Bevölkerung geleistet.

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Sicherungsmaßnahmen setzen, dort wo das noch möglich war, Wasser aus Gebäuden pumpen, Schlamm schaufeln, Sandsäcke füllen und aufräumen. All diese Tätigkeiten sorgten im Feuerwehrwesen für einen der massivsten Einsätze in den vergangen zehn Jahren.

Parallel dazu stand aber immer auch das Tagesgeschäft im Fokus, wie etwa Brände löschen, Verkehrsunfälle aufarbeiten oder Personenrettungen durchführen. Koordiniert wurde all dies durch den Einsatzstab und die Landeswarnzentrale im Landes-Feuerwehrkommando.

Die Schwerpunkte in Oberösterreich

  • Bezirk Perg mit den hochwasserführenden Flüssen im Hinterland, wie etwa Aist und Naarn
  • Stadt Schärding, am hochwasserführenden Inn
  • Salzkammergut und Seengebiet mit hohen Wasserständen an den Seen
  • Inn- und Hausruckviertel, mit Personenrettungen nach verheerenden Niederschlagsmengen speziell am Montagabend
  • Die vielen regionalen und kleinräumigen Überflutungen aus Bächen und Rinnsalen, die zu massiven Wassereintritten in Gebäude geführt haben.

Das flächendeckende Netz der 906 oö. Feuerwehren mit den insgesamt 95.000 Mitgliedern hat sich abermals bestens bewährt und für bestmögliche Sicherheit und Unterstützung in diesen schweren Tagen gesorgt.

Einen wesentlichen Beitrag leisten hier auch die Investitionen der vergangenen Jahre in den Katastrophenschutz und die für die Hilfeleistung notwendige Ausstattung in Zusammenarbeit mit dem Land OÖ. Unabdingbar in solchen Ausnahmesituationen ist zudem die gute Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und der Bereitschaft vieler Unternehmerinnen und Unternehmer, Feuerwehrmitglieder für den Einsatzdienst freizustellen.

„Es ist unglaublich, welch immense Leistung die Feuerwehrkameradinnen und -kameraden in den vergangenen Tagen erbracht haben – dafür ein großes Dankeschön. Ebenso bemerkenswert ist aber auch die Wertschätzung und die unendlich große Dankbarkeit, die dem Feuerwehrwesen aus der gesamten Bevölkerung entgegengebracht wird. Auch dafür ein herzliches Dankeschön – das ist der Lohn der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer“, so Feuerwehrpräsident Robert Mayer zu den enormen Leistungen seiner Florianis.

Dank und Anerkennung von Landeshauptmann Thomas Stelzer

„Ich danke der Feuerwehr und allen Einsatzkräften dafür, dass sie durch ihr Engagement und ihr Know-how gröbere Schäden verhindern konnten. Ihnen haben wir es zu verdanken, dass massive Schäden in Oberösterreich ausgeblieben sind“, zieht Landeshauptmann Thomas Stelzer eine erste Bilanz. Aber auch ohne Investitionen der vergangenen Jahre in den Hochwasserschutz samt Hochwasserrückhaltebecken wäre Oberösterreich nicht so glimpflich davongekommen.

„Das verhinderte Schlimmeres. Ich will mir nicht vorstellen, was die Wassermassen in Teilen von OÖ angerichtet hätten, wenn wir diesen Hochwasserschutz nicht gebaut hätten“, so der Landeshauptmann.

„Es lässt sich nur schwer in Worte fassen, was unsere Feuerwehrkräfte in den vergangenen Tagen für das Land und die Menschen geleistet haben. Sie sind an persönliche Leistungsgrenzen gegangen, um Oberösterreich und seine Menschen sicher durch diese schwierige Zeit zu bringen. Dafür ein großes Dankeschön“, erklärt Feuerwehr-Landesrätin Michaela Langer-Weninger.

„Nun geht es vielerorts ans Aufräumen. Auch hier werden viele unsere Feuerwehr-Männer und -Frauen tatkräftig mitanpacken und deutlich machen: Dank den vielen Ehrenamtlichen steht unsere Gesellschaft auf einem krisenfesten Fundament. In Oberösterreich können wir uns aufeinander verlassen. Und die Menschen können sich auf das Land Oberösterreich verlassen. Mit Unterstützungen aus dem Katastrophenfonds leisten wir rasch und unbürokratisch Hilfe. Erster Ansprechpartner sind die Gemeinden, über die die Unterstützungsleistungen abgewickelt werden“, so die Landesrätin.

Die Feuerwehren stehen weiterhin für Hilfeleistungen bereit

Nachdem zu Wochenbeginn bereits sechs Katastrophenschutzzüge mit 250 Kräften und 45 Fahrzeugen aus Oberösterreich zu Hilfeleistungen im schwer betroffenen Niederösterreich eingesetzt waren, besteht das Angebot zur Entsendung von Feuerwehrkräften auch weiterhin.

Unzählige Feuerwehrmitglieder und Führungskräfte haben nach der vielen Arbeit im eigenen Bundesland die ungebrochene Bereitschaft signalisiert, in Niederösterreich helfen zu wollen. Mit den Verantwortlichen in Niederösterreich ist man diesbezüglich in ständigem Austausch.