Jetzt gilt es, Kinder für die Erkältungszeit zu rüsten

Gerade, wenn sich der Nachwuchs im Herbst wieder viel drinnen aufhält, ist die Ansteckungsgefahr mit Viren groß

Die Erkältungszeit steht vor allem für Kinder wieder vor der Tür.
Die Erkältungszeit steht vor allem für Kinder wieder vor der Tür. © Viacheslav Yakobchuk - stock.adobe.com

Durchschnittlich zwölf fieberhafte Infekte pro Jahr gelten bei Kleinkindern als normal. Mit Beginn von Krabbelstube, Kindergarten und Schule wird das Immunsystem wieder verstärkt auf die Probe gestellt. Primar Priv.-Doz. Dieter Furthner, Leiter der Kinder- und Jugendheilkunde am Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck, gibt Tipps für die Familien.

Er rät Eltern, sich an die Impf-Empfehlungen im Eltern-Kind-Pass zu halten und den Nachwuchs mit der jährlichen Grippe-Impfung vor schweren Infektionen zu schützen.

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Konfrontation mit Viren ist wichtig

Häufige Infektionen im Kleinkindalter, meist harmlose Erkältungen, sind für die Entwicklung eines funktionierenden Immunsystems von großer Bedeutung. Eine Möglichkeit, immun zu werden, ist der natürliche Erstkontakt mit einem Krankheitserreger, die andere, eine Impfung. Der Körper entwickelt nach beiden Kontakten Antikörper, wodurch Krankheiten milder verlaufen oder im Optimalfall erst gar nicht ausbrechen können.

Körperliche Aktivität kurbelt Kreislauf an

Eltern sollten das Kind zu regelmäßiger Bewegung motivieren. Körperliche Aktivität kurbelt den gesunden Kreislauf an, die Helfer-Zellen des Immunsystems kommen somit schneller an die Stellen im Körper, wo sie gebraucht werden. Durch die Aktivierung der Muskulatur werden Hormone gebildet, die für den Abbau von Körperfett verantwortlich sind. Auch dies ist gut für ein kräftiges Immunsystem.

Wer sich regelmäßig bewegt, sorgt auch dafür, dass die Schleimhäute besser durchblutet werden und sich hier mehr schützende Antikörper binden. Krankheitserreger werden somit erfolgreicher bekämpft oder in Schach gehalten.

„Im Idealfall verbringen Kinder mindestens zwei Stunden täglich mit Bewegung an der frischen Luft, egal bei welchem Wetter“, rät Primar Furthner.

Ausgewogene Ernährung

Viel wichtiger als Immunsäfte und Vitamintropfen ist eine ausgewogene Ernährung. Neben Kohlehydraten und Proteinen gilt für alle Altersgruppen: Zwei Portionen Obst und drei Portionen Gemüse am Tag, wobei eine Portion einem Handteller entspricht.

Für die Vitamin-D-Bildung ist es wichtig, auch in der dunklen Jahreszeit regelmäßig im Freien zu sein.

Geregelter Schlaf

Der Schlafbedarf ist zwar je nach Altersgruppe und Kind unterschiedlich, jedoch sind regelmäßige Bettgeh- und Aufstehzeiten wichtig. Wer keinen geregelten Schlafrhythmus hat, kann sich nachts nicht so gut regenerieren. Ebenso, wenn es im Schlafzimmer zu warm (maximal 18 Grad) ist. Ein einfacher Tipp um die Abwehrkräfte der Kinder zu stärken, ist viel zu lachen.

„Lachen erhöht die Abwehrstoffe im Blut und der Körper schüttet gleichzeitig Glückshormone aus. Dabei macht es nicht nur den Kindern, sondern auch einem selbst Spaß“, rät Primar Furthner.