Voll automatisierter Shuttle-Service in Linz im Test

Pilotprojekt mit Elektro-Van läuft für acht Wochen © APA/KERSTIN SCHELLER

Im Linzer Stadtteil Pichling können Mitarbeiter einiger Firmen gratis einen voll automatisierten Shuttle-Service testen. Ein selbstfahrender Elektro-Van der DigiTrans GmbH verbindet den Bahnhof Pichling sowie die Straßenbahnhaltestelle Solarcity mit dem Gewerbegebiet Südpark. Der Probebetrieb von RIAMO (Rural Communities Enabled for Integrated Automated Mobility) läuft zwei Monate bis Ende November. Es ist österreichweit das erste Pilotprojekt dieser Art.

Bei RIAMO gehe es nicht darum, nur die Technologie des autonomen Fahrens, sondern die „gesamte Prozesskette der automatisierten Personenbeförderung“ zu erproben, wie DigiTrans-CEO Alexander Barth bei der Präsentation am Montag betonte. Als Testregion wurden sowohl das Gewerbegebiet Südpark als auch das Betriebsbaugebiet St. Florian ausgewählt – beides Regionen, die schlecht bis gar nicht an den öffentlichen Verkehr angeschlossen sind. Der Probebetrieb in St. Florian soll im Frühjahr 2025 starten, im Südpark fährt der Shuttle bereits seit einer Woche.

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Rund 2,5 Kilometer ist das Gewerbegebiet vom Bahnhof Pichling als auch von der Straßenbahnhaltestelle Solarcity entfernt. Dies habe zur Folge, dass rund zwei Drittel der Beschäftigten mit dem Auto zur Arbeit kommen, wie Projektmanager Hannes Watzinger ausführte. Mit dem On-Demand-Shuttle werde diese Lücke geschlossen. Fahrgäste können über eine App eine Fahrt mit dem Elektro-Van, der sechs Personen mitnehmen kann, von fixen Haltestellen zur Wunschuhrzeit buchen. Bei dem Versuchsauto handle es sich um ein Level-4-Fahrzeug. Der Van kann „auf bestimmten Strecken und unter bestimmten Voraussetzungen“ selbstständig fahren. Während des Testbetriebs ist jedoch aus Sicherheitsgründen immer ein Fahrer im Wagen, um notfalls eingreifen zu können.

Durch das On-Demand-Service werden nur jene Haltestellen angefahren, an denen tatsächlich jemand ein- oder aussteigen will. Das minimiere Leerfahrten und reduziere die Fahrzeit erheblich, so Watzinger weiter. Der Elektro-Van fährt aber nicht nur automatisch, sondern wird auch automatisch von einem Roboter aufgeladen.

Sowohl der Linzer Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) als auch Stadtrat Michael Raml, in Vertretung von Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner (beide FPÖ), begrüßten das „ambitionierte Pilotprojekt“ zur Beseitigung des Problems der „letzten Meile“, das vor allem in ländlichen Regionen bestehe. 700.000 Euro kostet das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) geförderte Projekt, die Kosten für das Auto nicht eingerechnet.

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