Nach der Tötung einer 65-Jährigen in der Weinviertler Stadtgemeinde Zistersdorf (Bezirk Gänserndorf) am Freitag und der Entdeckung einer männlichen Leiche am Samstag in einem Kellerstollen in der Katastralgemeinde Gösting haben die Ermittlungen der niederösterreichischen Kriminalisten angedauert. Dass es sich bei dem Leblosen um den verdächtigen 59-jährigen Slowaken handelt, wird angenommen. Das Ergebnis einer Obduktion stand noch aus.
In dem Haus und vor allem in Kellerstollen sind weiterhin Durchsuchungen im Gang gewesen, sagte Polizeisprecher Johann Baumschlager am Dienstag in der Früh. Der Chefinspektor sprach in diesem Zusammenhang auch von der „Sicherstellung von Stoffen“.
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„Den Umständen entsprechend gut“ geht es Baumschlager zufolge dem am Samstag bei einem versuchten Zugriff schwer verletzten Cobra-Beamten. „Das Augenlicht bleibt erhalten.“ Der verdächtige Slowake hatte einen Sprengsatz gezündet. Der Beamte des Einsatzkommandos erlitt laut dem Polizeisprecher auch Brüche am rechten Fuß. Er werde noch einige Zeit im Krankenhaus bleiben müssen. Sein leicht verletzter Kollege versehe bereits wieder Dienst, teilte Baumschlager zudem mit.
Die 65-Jährige war am Freitagnachmittag mit Stichwunden in einem Weingarten im Gebiet der Stadtgemeinde Zistersdorf aufgefunden worden. Der Slowake soll die Tat verübt haben. Zwischen der Frau und dem Beschuldigten bestand ein Bekanntschaftsverhältnis. Der 59-Jährige verschanzte sich in der Folge über Stunden hinweg in dem Kellerstollen in Gösting.
Samstagfrüh verhinderte der Mann durch Zünden eines Sprengsatzes einen Zugriff durch die Cobra. In den Nachmittagsstunden wurde in dem Stollen schließlich die Männerleiche entdeckt. Dazu war technisches Equipment in den Kellerbereich eingeführt worden. Die Bergung des Toten erfolgte am Sonntagnachmittag mittels Roboter.
Es dürfte Suizid vorliegen. Der Beschuldigte war im Ausland wegen illegalen Besitzes von Waffen und Substanzen aufgefallen und beamtshandelt worden.
In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u. a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter aoef.at, sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217, gewaltschutzzentrum.at, beim Polizei-Notruf: 133, sowie in Niederösterreich beim NÖ Frauentelefon unter 0800-800 810.
Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich. Infos für Jugendliche gibt es unter bittelebe.at