Israel meldet die Tötung eines der letzten hochrangigen Mitglieder der Hamas: Izz al-Din Kassab sei dafür zuständig gewesen, sich mit anderen Gruppen im Gazastreifen abzusprechen, so das Militär am Freitag. Er sei bei einem Luftangriff in Khan Younis getötet worden. Die radikal-islamische Palästinensergruppe bestätigte in einer Erklärung Kassabs Tod. Mehrere UN-Organisationen sandten unterdessen einen Hilferuf aus: Insbesondere die Bevölkerung Nord-Gazas sei vom Tode bedroht.
Israel habe sein Auto angegriffen. Hamas-Insider sagten der Nachrichtenagentur Reuters, er sei ein Vertreter einer Gruppe im Gazastreifen gewesen, jedoch kein Entscheidungsträger im politischen Büro.
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Die Armee veröffentlichte ein aus der Luft aufgenommenes Video, das den Raketenangriff auf das Fahrzeug des Hamas-Funktionärs zeigen soll. Auch ein Mitarbeiter Kassabs sei getötet worden. Die Hamas bestätigte den Tod des zweiten Mannes.
Israel hat seit Beginn des Gaza-Krieges, der durch das Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 in Israel mit 1.200 Toten und 250 Verschleppten ausgelöst wurde, fast die gesamte Führungsriege der islamistischen Organisation, darunter auch Hamas-Chef Yahya Sinwar, getötet.
Das könnte die Bemühungen um einen Waffenstillstand und die Freilassung der verbliebenen Geiseln erschweren, weil es kaum noch Ansprechpartner gibt, mit denen das vereinbart werden könnte.
Die Leiter von 15 UN-Hilfsorganisationen und privater Gruppen forderten am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung ein sofortiges Ende der Kämpfe im Gazastreifen. Besonders dramatisch sei die Lage im Norden des Küstenstreifens, wo Israels Armee Anfang Oktober eine neue Bodenoffensive gegen die islamistische Hamas gestartet hatte. „Die gesamte palästinensische Bevölkerung in Nord-Gaza ist akut vom Tod durch Krankheit, Hunger und Gewalt bedroht“, hieß es in der Erklärung.
Zu den Unterzeichnern der Erklärung, die auf der Internetseite des UN-Koordinationsausschusses IASC veröffentlicht wurde, gehörten unter anderem die Leiter des UN-Nothilfebüros (OCHA), des Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), des Kinderhilfswerks (UNICEF), der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Welternährungsprogramms (WFP) sowie etwa der Hilfsorganisation Oxfam. „Die gesamte Region steht am Rande des Abgrunds“, warnen die Unterzeichner. Ein dauerhafter Waffenstillstand sei längst überfällig.