Orban, Macron und Co. gratulieren Trump

Macron ist bereit für Zusammenarbeit © APA/AFP/LUDOVIC MARIN

Nach dem Sieg des Republikaners Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl sind am Mittwoch bald die ersten internationalen Glückwünsche eingetrudelt. Weltweit gratulierten Staats- und Regierungschefs dem gewählten Präsidenten und bekräftigten eine gute Zusammenarbeit mit der größten Wirtschafts- und Militärmacht USA. Dabei zeigten sie sich je nach politischer Einstellung freudig oder zurückhaltend. EU-Ratspräsident Charles Michel warnte vor Alleingängen Trumps.

Unter den ersten Gratulanten war der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán. „Guten Morgen Ungarn! Auf dem Weg zu einem schönen Sieg“, schrieb er auf Facebook zu Bildern von Flaggen Ungarns und der USA.

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Auch der französische Präsident Emmanuel Macron gratulierte Trump recht bald: „Bereit für eine Zusammenarbeit, wie wir sie in den letzten vier Jahren erfolgreich praktiziert haben“, so der liberale Politiker auf X. „Mit Ihren Überzeugungen und mit meinen. Mit Respekt und Ehrgeiz. Für mehr Frieden und Wohlstand“, fügte Macron hinzu. Macron und der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz stimmten sich nach dem Wahlsieg Trumps in einem Telefonat ab.

Scholz erklärte, ebenfalls auf X: „Gemeinsam arbeiten Deutschland und die USA seit langem erfolgreich zusammen, um Wohlstand und Freiheit auf beiden Seiten des Atlantiks zu fördern. Das werden wir zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger fortsetzen.“ Später fügte er hinzu: „Die Europäische Union muss eng zusammenstehen und geschlossen handeln.“

Spitzenvertreter der EU gratulierten Trump zur Wiederwahl und äußerten gleichzeitig die Hoffnung auf gute Kooperation. „Die EU und die USA sind mehr als nur Verbündete. Wir sind durch eine echte Partnerschaft zwischen unseren Völkern verbunden, die 800 Millionen Bürger vereint“, schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf X. Es gelte deswegen nun gemeinsam an einer starken transatlantischen Agenda zu arbeiten, die weiterhin für die Menschen Ergebnisse liefere.

Der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, äußerte sich als Vertreter der Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten ähnlich, warnte Trump aber auch vor Regelbrüchen und Alleingängen. „Die EU wird ihren Kurs im Einklang mit ihrer strategischen Agenda als starker, geeinter, wettbewerbsfähiger und souveräner Partner verfolgen und gleichzeitig das regelbasierte multilaterale System verteidigen“, schrieb er.

UN-Generalsekretär António Guterres gratulierte Trump und warb für eine anhaltend enge Zusammenarbeit mit den USA. „Ich bekräftige meinen Glauben daran, dass die Zusammenarbeit zwischen den Vereinigten Staaten und den Vereinten Nationen eine essenzielle Säule der internationalen Beziehungen ist“, sagte Guterres laut Mitteilung in New York. „Die Vereinten Nationen stehen bereit, konstruktiv mit der neuen Regierung zusammenzuarbeiten und die dramatischen Herausforderungen unserer Welt anzupacken“, erklärte er weiter. Der UN-Chef lobte zudem das amerikanische Volk für dessen „aktive Beteiligung am demokratischen Prozess“.

NATO-Generalsekretär Mark Rutte betont unterdessen bei seiner Gratulation an Trump die Aussicht auf die künftige Zusammenarbeit. Trumps Führung werde erneut von entscheidender Bedeutung sein, um die Stärke der transatlantischen Verteidigungsallianz zu erhalten, erklärt Rutte auf X. „Ich freue mich darauf, wieder mit ihm zusammenzuarbeiten, um den Frieden durch Stärke durch die NATO voranzubringen.“

„Ich freue mich darauf, in den kommenden Jahren mit Ihnen zu arbeiten“, erklärte Großbritanniens Premierminister Keir Starmer in Richtung Trump auf X. Als engste Verbündete stünden sie Seite an Seite, um ihre gemeinsamen Werte Freiheit, Demokratie und Unternehmertum zu verteidigen. Die besondere Beziehung zwischen beiden Ländern werde weiter gedeihen, von Wachstum und Sicherheit bis hin zu Innovation und Technologie.

Glückwünsche kamen auch aus Italien. „Italien und die Vereinigten Staaten sind ‚Schwester‘-Nationen, die durch ein unerschütterliches Bündnis, gemeinsame Werte und eine historische Freundschaft verbunden sind“, schrieb die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni auf X. „Auch in den USA siegen gesunder Menschenverstand, Leidenschaft und die Zukunft! Gute Arbeit, Präsident Donald Trump“, so der italienische Vize-Regierungschef Matteo Salvini auf Sozialnetzwerken.

Freude über den Sieg Trumps zeigte ebenfalls der radikal-rechte Populist der Niederlande Geert Wilders: „Glückwunsch Präsident Trump! Glückwunsch Amerika! Nie aufhören, immer weiter kämpfen und Wahlen gewinnen!“ schrieb Wilders noch vor Bekanntgabe des offiziellen Ergebnisses auf X. Glückwünsche kamen ebenfalls vom niederländischen Premierminister Dick Schoof.

Auch Regierungs- oder Staatschefs aus Tschechien, der Slowakei, Rumänien, Polen, Irland, den skandinavischen Ländern (Dänemark, Norwegen und Schweden) sowie den Baltenstaaten (Litauen, Lettland und Estland) gratulierten. „Herzlichen Glückwunsch, Herr Präsident Donald Trump, Sie haben es geschafft“, schrieb etwa der polnische Präsident Andrzej Duda auf X. Duda gilt als Bewunderer des amerikanischen Ex-Präsidenten und Unternehmers, wirbt aber anders als dieser für eine entschiedene Unterstützung der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland.

„Lieber Donald und liebe Melania Trump, Gratulationen zum größten Comeback der Geschichte“, hieß es in einer Mitteilung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu. Trumps „historische Rückkehr ins Weiße Haus“ bedeute „einen Neuanfang für Amerika und eine mächtige erneute Verpflichtung gegenüber dem großen Bündnis zwischen Israel und Amerika“. Netanyahu sagte: „Dies ist ein riesiger Sieg!“

Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum wird mit der formellen Anerkennung eines Siegers bei den US-Präsidentschaftswahlen warten, bis die Auszählung der Stimmen abgeschlossen ist, sagte sie am Mittwoch, nachdem Donald Trump in den vorläufigen Wahlergebnissen über Nacht als Sieger hervorging. Sheinbaum, die ihr Amt im vergangenen Monat angetreten hat, erklärte gegenüber Reportern auf ihrer morgendlichen Pressekonferenz, dass sie sich zurückhalten werde, bis bestimmte US-Bundesstaaten ihre Stimmenauszählung abgeschlossen haben. Die linke Politikerin versuchte auch, die Sorgen vor der Rückkehr des ehemaligen US-Präsidenten an die Macht zu zerstreuen,„Es wird gute Beziehungen zu den Vereinigten Staaten geben“, sagte sie. „Davon bin ich überzeugt.“

Zurückhaltend äußerte sich China. Wenn die Ergebnisse offiziell bekanntgegeben würden, werde Peking wie üblich mit der Sache umgehen, sagte Außenamtssprecherin Mao Ning am Nachmittag (Ortszeit) auf die Frage zu einem möglichen Sieg Trumps. Die Wahl sei eine innere Angelegenheit und man respektiere die Entscheidung der Menschen. China werde die Beziehungen zu den USA auf dem Grundsatz des gegenseitigen Respekts, der friedlichen Koexistenz und der Zusammenarbeit, bei der alle gewinnen, handhaben. Das Verhältnis zwischen den beiden weltweit größten Volkswirtschaften ist auf einem Tiefpunkt.

Ähnliche Töne kamen auch aus Russland. Der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow sagte, er wisse nichts von Plänen Wladimir Putins, Donald Trump zu seinem Wahlsieg zu gratulieren. Man dürfe zudem nicht vergessen, dass die Vereinigten Staaten Russland gegenüber ein unfreundliches Land seien. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj übermittelte Trump Glückwünsche zum wahrscheinlichen Wahlerfolg und sprach dabei von einem „beeindruckenden“ Sieg. Er schätze in weltpolitischen Fragen Trumps Engagement für den Ansatz „Frieden durch Stärke“, schrieb Selenskyj auf X.

Der Iran misst unterdessen der US-Wahl in einer ersten Reaktion keine besondere Bedeutung zu. Die Lebensgrundlage der Iraner werde dadurch nicht beeinträchtigt, sagt Regierungssprecherin Fatemeh Mohajerani laut der halbstaatlichen Nachrichtenagentur Tasnim.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan schrieb auf X: Sein „Freund“ Trump habe die Präsidentschaftswahl nach großem Kampf gewonnen. Mit der Wahl Trumps beginne eine „neue Ära“, schrieb Erdogan. Er hoffe, dass damit „die Beziehungen zwischen der Türkei und den USA gestärkt werden und regionale und globale Krisen und Kriege enden, insbesondere die Palästina-Frage und der Russland-Ukraine-Krieg.“

Ebenfalls seinem „Freund“ Trump gratulierte der indische Premierminister Narendra Modi. Er hoffe auf eine „enge Zusammenarbeit“ mit Trump, „um das japanisch-amerikanische Bündnis und die japanisch-amerikanischen Beziehungen auf neue Höhen zu heben“, sagte Ministerpräsident Shigeru Ishiba in Tokio. Südkoreas Präsident Yoon Suk-yeol lobte in seinen Glückwünschen an Trump dessen „starke Führung“, unter der die Zukunft des Bündnisses zwischen seinem Land und den USA „heller leuchten“ werde. Zuversichtlich was die Zusammenarbeit betrifft, äußerte sich auch der taiwanesische Präsident Lai Ching-te.

In Südamerika meldeten sich unter anderem der argentinische Präsident Javier Milei sowie das brasilianische Staatsoberhaupt Luiz Inacio Lula da Silva mit Glückwünschen zu Wort. Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa und die Premiers aus Australien und Neuseeland gratulierten ebenfalls.