Eine Tote und viele Verletzte bei Angriff auf Odessa

Ukraines Schwarzmeerhafen Odessa (Themenbild) © APA/Ritzau Scanpix/BO AMSTRUP

Bei einem nächtlichen russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa ist eine Frau ums Leben gekommen. „13 weitere Menschen, darunter zwei Kinder, wurden verletzt“, teilte die Gebietsstaatsanwaltschaft von Odessa mit. Es seien Ermittlungen wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen aufgenommen worden.

Russland beschießt seit Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine systematisch auch Städte und andere zivile Ziele – speziell Objekte der Energieversorgung – im Nachbarland.

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Bei der nächtlichen Attacke gegen Odessa wurden Behördenangaben nach zwei Hochhäuser, mehrere private Wohngebäude und die Lagerräume eines privaten Unternehmens beschädigt. Bei dem durch den Einschlag ausgelösten Feuer seien zehn Pkw vollständig ausgebrannt, weitere Fahrzeuge wären beschädigt worden.

Die russische Luftabwehr berichtete ihrerseits über ukrainische Drohnenattacken im Süden der Region Brjansk. 15 ukrainische Drohnen seien abgefangen und unschädlich gemacht worden, so der Gouverneur von Brjansk, Alexander Bogomas. Verletzte oder Schäden habe es dabei nicht gegeben, schrieb Bogomas auf Telegram.

Außerdem hat die Ukraine in der Nacht auf Samstag nach Angaben des Geheimdienstes die Alexinsky-Chemiefabrik in der russischen Region Tula mit Drohnen angegriffen. Das sagte ein hochrangiger Mitarbeiter des ukrainischen Dienstes SBU der Nachrichtenagentur Reuters. Die Fabrik stelle Schießpulver, Munition und Waffen her. Der Mitarbeiter sagte weiter, der Angriff sei Teil der Strategie, Fabriken anzugreifen, die dem Krieg gegen die Ukraine dienten.

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Bereits zuvor hatten sich russische Angreifer und ukrainische Verteidiger erneut schwere Kämpfe entlang der Fronten im Osten der Ukraine geliefert. Nach Angaben des Generalstabs in Kiew wurden im Tagesverlauf insgesamt 114 russische Angriffe registriert. „Der Feind setzt alle verfügbaren Kräfte und Mittel ein, um seine Ziele zu erreichen“, hielt die Armeeführung in ihrem Lagebericht auf Facebook fest.

„Die Verteidigungskräfte handeln professionell und effizient und fügen dem Feind erhebliche Verluste zu“, hieß es weiter. Die Brennpunkte waren den Angaben zufolge einmal mehr die Regionen um Pokrowsk und Kurachowe. Bei Pokrowsk versuchten russische Einheiten insgesamt 24 Mal, die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen. Die Angriffe seien abgeschlagen worden.

In der Umgebung von Kurachowe stießen die russischen Truppen insgesamt 32 Mal gegen die ukrainischen Stellungen vor, hieß es. Bis zum Abend seien bereits 18 Angriffe abgewehrt worden. An den anderen Abschnitten dauerten die heftigen Kämpfe an. Ein genauer Überblick von unabhängiger Seite war nicht möglich.

Russland führt seit über zweieinhalb Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Bisher haben russische Truppen ein Fünftel des Nachbarlandes besetzt, einschließlich der bereits 2014 annektierten Halbinsel Krim.